Hochschule: Ein Roboter empfängt die Besucher

Studiengänge, Voraussetzungen, Gebühren: Darüber informierte die Hochschule Niederrhein.

Niederrhein. Schnuppervorlesungen, Laborrundgänge, Experimente und Mitmach-Aktionen - Besucherherz, was willst du mehr. Professoren, Assistenten und Studenten der verschiedenen Fachrichtungen haben am Samstag bei einem Tag der offenen Tür mit vielen anschaulichen Beispielen einen Blick hinter die Kulissen der Hochschule Niederrhein vermittelt. Hunderte von Gästen, vor allem Schüler, haben das Angebot an den Standorten in Krefeld und Mönchengladbach genutzt, zwischen denen ein kostenloser Shuttle-Bus verkehrte.

Bei den Wirtschaftsingenieuren begrüßt Roboterdame Rhonietta die Gäste. Sie soll einmal im Pflegebereich eingesetzt werden, zum Beispiel Patienten beim Aufstehen helfen oder andere Servicefunktionen übernehmen. Laufen und die Arme bewegen kann die Dame schon, sensorisch gesteuert über eine Kamera in den Augen. Die Software kommt von einer Firma, die Optimierung erfolgt an der Hochschule. Studentin Swetlana Sibin aus dem sechsten Semester beschäftigt sich im Rahmen ihrer Projekt- und Bachelorarbeit zum Thema Robotik mit dem Gesicht von Rhonietta.

Diese soll ein "Durchschnittsgesicht" bekommen, das per Laptop aus diversen menschlichen Fotos so lange bearbeitet und "geklont" wird, bis es dem an einer Pinwand hängenden Vorbild entspricht. Im September steht für Swetlana Sibin die Bachelorprüfung an, in zwei Jahren soll der Master folgen. "Mein Berufsziel ist die Forschung und Entwicklung", hat sie genaue Vorstellungen und gibt ihre Erfahrungen gerne an die vielen jungen Besucher weiter.

Ihr Professor ist Hans-Jürgen Buxbaum, zuständig für Wirtschaftsingenieur- und Gesundheitswesen. Er will im Roboterlabor Grundlagen- und praxisbezogene Forschung ermöglichen. "Langfristig soll Rhonietta so viel Mimik erhalten, dass ihr Gesicht Gefühle wie Wut, Ekel, Angst, Freude, Trauer und Überraschung zeigt", sagt er.

Seine Kollegin, Professor Monika Eigenstetter, sieht Synergie-Effekte zu ihrem Ressort des "Human Engineering". "Wir bilden Sicherheitsingenieure aus, die aufgrund ihrer vielseitigen Ausbildung später mit Führungspositionen rechnen dürfen", wirbt sie.

Mike Grimme beschäftigt sich gerade mit dem "Eye Tracking". Damit kann am Bildschirm die Blickbewegung beim Lesen von Werbebotschaften verfolgt werden. Das Projekt: Ein Süßwarenhersteller will für die Zielgruppe Senioren wissen, nach welchen Kriterien sie Katalog- und Internet-Produkte bestellen, um seine Web-Seiten entsprechend zu optimieren. Grimme ist mit 36 Jahren ein später Student, hat bereits eine Lehre, Berufstätigkeit und eine Zeit als Berufssoldat hinter sich und Spaß am Studium.

Lernen an der Hochschule hat heute mehr denn je mit Praxis zu tun. Das erfahren auch die Besucher des Fachbereichs Chemie in einem lockeren Informationskreis. Die realistische Aufgabe ist ein Vergleich von Bio- mit synthetisch hergestellten Sonnenschutzmitteln bezüglich ihrer Schutzwirkung und ihren Nebenwirkungen. Fazit: spannende Unterhaltung.