Islam: Senioren-Union will helfen, Vorurteile abzubauen
Die Senioren laden am Montag zur Diskussionsrunde „Der Islam — Anspruch und Wirklichkeit“ ein.
Viersen. Durch die aktuellen Geschehnisse in Paris und die Anschläge auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdot“ sowie die Pegida-Bewegung mit zahlreichen Gegendemonstrationen erhält das Thema der Senioren-Union des CDU Kreisverbandes Viersen und der Bezirksvereinigung Niederrhein ungewollt eine besondere Note.
Die beiden Vereinigungen laden interessierte Bürger am Montag ab 17 Uhr zu einer Diskussionsrunde mit dem Titel: „Der Islam — Anspruch und Wirklichkeit“ in das Forum des Viersener Kreishauses ein. „Wobei wir sagen müssen, dass dieser Termin mit dem Thema schon seit längerem feststeht und nicht nur als Reaktion auf die Ereignisse in Paris entstanden ist“, sagt Reinhard Maly, Kreisvorsitzender der Senioren-Union.
Bereits im August vergangenen Jahres machten sich die Mitglieder Gedanken zu wachsenden gesellschaftlichen Vorbehalten gegenüber dem Islam. „In der Senioren-Union ist die intensive Beschäftigung mit der islamischen Umgebung seit längerem gegeben. Uns schien es wichtig, eine entsprechende Veranstaltung ins Leben zu rufen“, sagt Bezirksvorsitzender Josef Horstmann.
Zumal die gute Annahme der Veranstaltung „Dialog der Religionen“, den die Senioren-Union vor mehr als zwei Jahren in Brüggen-Bracht durchführte, ein voller Erfolg war. Ein reger Austausch prägte damals diesen Abend.
„Wir möchten Vorbehalte gegen den Islam abbauen. Die vorhandene brutale Gewalt schürt eine Islamphobie, die dazu führt, dass die Religion des Islams und die Übergriffe von Islamisten in einen Topf geworfen werden“, sagt Maly. Die Senioren-Union möchte für die Toleranz der Religionen untereinander und ein friedliches Miteinander der Kulturen werben.
Für die heutige Gesprächsrunde konnten gleich drei Fachreferentinnen gewonnen werden: Cemile Giousouf, die Integrationsbeauftragte der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Landtagsmitglied und Sprecherin des Integrationsausschusses Serap Güler sowie Patricia Jessen, Islamwissenschaftlehrerin vom Leitungsteam des Ibis Institutes in Duisburg, sind an diesem Abend zu Gast. Dazu kommt Kerim Isik, der Vorsitzende der Deutsch-Türkischen Union Willich.
„Wir haben das Referenten-Team bewusst so strukturiert. Mit dieser Konstellation haben wir sowohl lokale Vertreter als auch Repräsentanten von Land und Bund in der Runde. Dazu kommt das Ibis Institut, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, für Menschen aus verschiedenen Kulturen eine gemeinsame Gesprächsgrundlage zu schaffen“, sagt Maly.
Maly und Horstmann machten dabei deutlich, dass sie noch einer Generation angehören, die Integration bereits in mehrfacher Weise erlebt hat. Sei es durch die Flüchtlinge des zweiten Weltkrieges als auch durch die Welle der Gastarbeiter.
Die für eine Dauer von zwei Stunden angesetzte Veranstaltung wird vom Niederkrüchtener CDU-Mann Bennett Gielen moderiert. „Wir hoffen auf eine gute Annahme und auf viele Fragen vonseiten der Besucher“, sagt Horstmann. Beide betonen dabei, dass es sich nicht um eine Parteiveranstaltung handelt, sondern dass die Senioren-Union alle interessierten Bürger ansprechen wolle.