Rente im Kreis Viersen Mehr als 25 Prozent wollen „Rente mit 63“
Kreis Viersen · Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland (DRV) betreut knapp vier Millionen Versicherte. Von den besonders langjährig Versicherten, die 2022 Rente beantragten, entschieden sich 24,9 Prozent für die abschlagsfreie vorgezogene Altersrente. Im Kreis Viersen war der Anteil höher.
(naf) Im vergangenen Jahr haben 425 Männer und Frauen aus dem Kreis Viersen bei der Deutschen Rentenversicherung Rheinland (DRV) die sogenannte „Rente mit 63“ beantragt. Das macht einen Anteil von 27,7 Prozent aller 2022 beantragten Rentenarten. Nicht nur im Kreis Viersen ist, wie die DRV informiert, ein vorzeitiger Rentenbeginn nach wie vor gefragt. Mit 24,9 Prozent habe diese abschlagsfreie vorgezogene Altersrente rund jede vierte Altersrente ausgemacht, die im vergangenen Jahr beantragt wurde.
Der Düsseldorfer Rentenversicherungsträger betreut nach eigenen Angaben knapp vier Millionen Versicherte. Die in der öffentlichen Diskussion immer noch häufig verwendete Bezeichnung „abschlagsfreie Rente mit 63“ sei im Grunde irreführend, denn die Altersgrenze, ab der Versicherte diese Rente nach 45 Beitragsjahren in Anspruch nehmen können, steige auf 65 Jahre. Nur wer vor 1953 geboren ist, könne die abschlagsfreie Altersrente ab 63 beziehen. Für die Jahrgänge 1953 bis 1963 werde diese Altersgrenze schrittweise um jeweils zwei Monate pro Jahrgang angehoben. Ab dem Geburtsjahrgang 1964 liege die Altersgrenze bei 65 Jahren.
„Trotz dieser kontinuierlichen Anhebung der Altersgrenzen ist diese Rentenart für viele Menschen nach wie vor sehr attraktiv, insbesondere für gut verdienende Facharbeiter mit entsprechend hohen Rentenansprüchen“, sagt Karen Perk, zuständige Geschäftsführerin der DRV Rheinland. Sie weist zudem darauf hin, dass diese Rentenart überwiegend von Männern in Anspruch genommen wird. Das trifft auch auf den Kreis Viersen zu: 334 Antragsteller waren laut Statistik der DRV männlich, 91 weiblich. Insgesamt 36,5 Prozent der männlichen Rentenantragsteller 2022 beantragten die vorgezogene Rente, bei den Frauen waren es 14,6 Prozent. Grundvoraussetzung für diese Rentenart sind mindestens 45 Beitragsjahre: „Diese Beitragsjahre erreichen viele Frauen der geburtenstarken Jahrgänge aufgrund ihrer damals typischen Erwerbsbiografien nicht“, erklärt Perk.