Handwerk im Kreis Viersen Bau-Innungen fusionieren zu einer
Kreis Viersen · Die neue Bau-Innung Neuss-Viersen zählt knapp 100 Mitglieder, die sich gegenseitig unterstützen wollen.
(naf) Sinkende Nachfrage im Baugewerbe, Mangel an Nachwuchskräften: Herausforderungen wie diesen möchten sich die Mitglieder der Bau-Innungen im Kreis Viersen und im Rhein-Kreis Neuss künftig gemeinsam stellen. Wie die Kreishandwerkerschaft Niederrhein mitteilt, haben die Innungen fusioniert. Obermeister ist Thomas Goldmann, der zuvor die Innung im Rhein-Kreis Neuss geführt hatte.
Der 62-Jährige sieht in dem fast 100 Mitglieder zählenden neuen Verbund die Chance, das Bauhandwerk in der Region gut zu positionieren. „Die neue Bau-Innung Neuss-Viersen hat eine gute Zukunft“, sagt er.
Bislang sei das Baugewerbe gut ausgelastet gewesen, doch derzeit gehe die Nachfrage zurück, berichtet Goldmann. „Die Niedrigzinsphase ist definitiv vorbei.“ Er hoffe, dass die Rohstoffpreise etwa beim Beton in den nächsten Monaten nachgeben. Auch künftig gebe es für Baufachbetriebe viel zu tun, etwa bei der Sanierung von Altbauten. Die größte Herausforderung bestehe weiter darin, guten Nachwuchs zu bekommen. Aus beiden Kreisen steht Goldmann, wie die Kreishandwerkerschaft Niederrhein informiert, in der neuen Innung je ein stellvertretender Obermeister zur Seite: Christoph Roemer aus Schwalmtal und Jens-Bodo Stark aus Neuss. Thomas Gütgens aus Viersen übernimmt die Geschäftsführung. Zum Ehrenobermeister wurde Hartwig Hoeren ernannt, bisheriger Obermeister der Viersener Innung. „Wir haben eine gute Mannschaft, die die Interessen der Bauleute bestens vertreten kann“, so Goldmann. Innung bedeute auch, dass die Mitglieder sich gegenseitig unterstützen.
Neun jüngere Handwerksmeister sind in den erweiterten Vorstand aufgenommen worden: „Wir möchten die nachfolgende Generation einbeziehen, denn es gibt viele Kinder von Betriebsinhabern, die in den nächsten Jahren Verantwortung übernehmen wollen und können“, erläutert Goldmann.
Unter den Mitgliedern der neuen Innung seien klassische Ein-Mann-Betriebe ebenso wie größere mittelständische Bauunternehmen mit 60, 70 Mitarbeitern.
Der bisherige Viersener Obermeister Hoeren ehrte als eine seiner letzten Amtshandlungen einige Mitglieder aus dem Kreis Viersen.
Er überreichte den Goldenen Meisterbrief der Handwerkskammer an Wolfgang Puller (76) aus Viersen-Süchteln und Manfred Boots (80) aus Schwalmtal für 50-jährige Meistertätigkeit. Boots‘ Sohn Guido (51) sowie Helmut Stroemer (52, Nettetal) und Carsten Kreetz (52, Nettetal) erhielten Silberne Meisterbriefe.