Kreis Viersen: Wohnen überm Musik-Laden

Die Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen hat ihre Zahlen für 2008 vorgestellt – und ein besonderes Projekt.

Kreis Viersen. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2008 hinter sich. Das gaben Vertreter der AG gestern auf einer Bilanz-Konferenz bekannt. Demnach konnte die GWG mit einer um 6,1 Millionen Euro auf fast 127 Millionen Euro erhöhten Bilanzsumme abschließen.

Der Überschuss wird mit 1,54 Millionen Euro angegeben, 200 000 Euro mehr als im Vorjahr. "Wir haben das zum Anlass genommen, die Dividende leicht zu erhöhen", sagte Vorstand Diether Thelen. Das bedeutet 24 Euro je Aktie (vorher 22 Euro). Insgesamt liege die Ausschüttung bei über 370 000 Euro.

Die GWG, deren zwei Standbeine die Modernisierung und der Neubau sind, hat laut Thelen 9,5 Millionen Euro in den Bestand investiert, davon vier Millionen in die Verbesserung älterer Wohneinheiten. Am Bilanzstichtag standen 134 Wohnungen leer, 64 davon "marktbedingt", der Rest wegen laufender Sanierungen.

"Der hohe Belegungsgrad ist ein Indiz dafür, dass wir Wohnungen marktgerecht anbieten können", sagte GWG-Aufsichtsratsvorsitzender Rudi Alsdorf. Die durchschnittliche Nettokaltmiete betrug 4,27 Euro pro Quadratmeter. Rund 3050 Wohnungen von 4470 Wohnungen unterlagen der "Kostenmiete", das heißt, hier gab es öffentliche Fördermittel für untere Einkommensgruppen.

Heftige konjunkturelle Auswirkungen durch die Krise sehen die Verantwortlichen nach eigenen Aussagen nicht. "Bei uns sind langfristige Trends viel entscheidender, etwa die Altersentwicklung", so Diether Thelen. An Mietausfällen ("Stichwort Zahlungsmoral") und bei den Verkaufserlösen werde man es gleichwohl leicht merken. Die GWG rechnet derzeit mit einem gesunkenen Gewinn von 1,0 bis 1, 2 Millionen für das laufende Jahr.

Als ein "Höhepunkt" des Geschäftsjahres 2008 wird der Erwerb einer Wohnanlage in Geldern aus dem Bestand der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) NRW bezeichnet. Sechs Millionen Euro waren für das gesamte "LEG-Paket" (mit Objekten in Viersen und Kaldenkirchen) gezahlt worden. 1,8 Millionen müssen nach derzeitigen Schätzungen investiert werden.

Das Besondere: Es sollen "Themen-Häuser" entstehen. So spricht der GWG-Vorstand und Viersener Landrat Peter Ottmann von "hippen und coolen" Wohnungen mit "Highspeed-Internet-Flatrate" für junge Leute und von Künstlerwohnungen über einem Musikgeschäft.