Gastronomie in Viersen Der Gasthof Hülser in Helenabrunn schließt
Viersen. · Der Betreiber, Sebastian Appenzeller, wechselt in ein Angestelltenverhältnis.
„Leicht ist mir die Entscheidung nicht gefallen. Ich habe hier sieben schöne Jahre mit netten Gästen verbracht und viel Freude an der Arbeit gehabt. Aber ich habe mich für mehr Familienleben entschieden“, sagt Sebastian Appenzeller. Der 31-Jährige schließt nach Weihnachten die Türen der Gastronomie, die er 2012 von der Brauerei Bolten pachtete. Appenzeller bleibt aber auch ohne den Gasthof Hülser der Gastronomie treu: Er wechselt als Küchenchef in das im Frühjahr eröffnende Stammhaus der Privatbrauerei Bolten nach Korschenbroich. Genau gegenüber der Brauerei baut das Unternehmen ein Gasthaus.
Für Appenzeller führt der Weg damit von der Selbstständigkeit in ein Angestelltenverhältnis. „Das ermöglicht mir, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und das ist mir in Hinblick auf meine kleinen Kinder wichtig“, sagt der gelernte Koch. Bis einschließlich 26. Dezember bleibt in Helenabrunn aber alles beim Alten.
Für den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag, die gleichzeitig die letzten beiden Öffnungstage darstellen, offeriert Appenzeller eine kleine festliche Speisekarte, aus der sich die Gäste ihr persönliches Weihnachtsmenü zusammenstellen können. „Nach Weihnachten haben wir immer eine Woche Betriebsferien gemacht. Diesmal dauern die Ferien länger“, bemerkt er mit einem etwas wehmütigen Lächeln. Ob es einen Nachfolger geben wird weiß Appenzeller nicht. Die Anlage befindet sich bislang weiterhin im Besitz der Bolten Brauerei.
Gastronomie hat an der Brunnenstraße lange Tradition
Die Gastronomie hat indes an der Brunnenstraße 4 in Helenabrunn eine lange Tradition. Landwirtschaft und Gastronomie liefen hier immer parallel. Aus einer Gewerbeliste aus dem Jahr 1774 geht so hervor, dass der Hülser Hof schon zu dieser Zeit eine Schankstätte gewesen ist. Das traf auch auf den ebenfalls in Helenabrunn angesiedelten Leyers- und den Dückerhof zu, wobei es auf dem Viersener Berg zu Zeiten des französischen Katasters im Jahre 1812 keine andere Besiedlung als diese drei Höfe gab. Auf dem Hülser-Hof setzte sich die gastronomische Tradition bis heute fort.