Navi-Klau hat Methode
Im Kreis sind seit Jahresbeginn etwa 60 fest installierte Geräte aus Autos verschwunden.
Viersen. Unsanftes Erwachen für einen Elmpter gestern Morgen gegen 5 Uhr. Vor seiner Tür standen Polizeibeamte, die ihm mitteilen mussten, dass sein Auto, an der Hauptstraße geparkt, aufgebrochen worden war. Unbekannte hatten die Scheibe der Fahrertür eingeschlagen und die Verriegelung gelöst.
Gekonnt hatten sie dann ein fest installiertes Navigationssystem ausgebaut — und auch die im Kofferraum des Kombis daran angeschlossene Spielekonsole nicht vergessen.
Zwar gibt es auch immer wieder Fälle, in denen es den Langfingern ziemlich leicht gemacht wird — etwa wenn ein mobiles Navi oder auch ein i-Pod gut sichtbar auf dem Beifahrersitz liegen und vielleicht sogar noch das Fenster einen Spalt breit offen gelassen wurde.
Doch manchmal, wie jetzt in Elmpt, liegt die Sache anders. Ein fest eingebautes Navi kann man nicht mal eben abends mit in die Wohnung nehmen. Auch verfügt längst nicht jeder über eine Garage, in der er seinen Wagen samt Inhalt sichern kann.
Es ist von Diebesbanden auszugehen, die sich auf den Ausbau von festen Navis und Airbags spezialisiert haben. Von Jahresbeginn bis Anfang dieses Monats hat die Polizei kreisweit rund 60 fest installierte Navis gezählt, die gestohlen worden waren.
In Niederkrüchten war das bislang ein Einzelfall, der Schwerpunkt der Diebstähle lag im Ostkreis und in der Kreisstadt. Teilweise sind die Einbrecher — wie in diesem Fall in Elmpt — professionell vorgegangen und haben die Anlagen fachgerecht ausgebaut.
Teilweise richteten sie aber auch — so etwa im Mai in St. Tönis — erheblichen Schaden an, weil sie die Geräte mit brachialer Gewalt herausrissen. Das führte sogar bis zu einer Fahruntüchtigkeit der Fahrzeuge.
Der betroffene Elmpter kann seinen Kombi weiterhin nutzen, kaputt ist „nur“ die Scheibe der Fahrertür. Aber er hat einen Schaden von nach eigenen Angaben rund 2500 Euro zu beklagen, die er für Geräte und Einbau bezahlt hat. Ein Fall für seine Versicherung.