Gemeinde hat Sanierungs-Kosten kalkuliert Freibadsanierung kostet etwa 6,6 Millionen Euro

Niederkrüchten · Bürgermeister Karl-Heinz Wassong hofft auf Zuschüsse des Bundes. In wie vielen Jahren die sanierte Badeanstalt eröffnet werden könnte und wie sich die Gemeinde ums Schulschwimmen bemüht.

Niederkrüchten hofft auf Fördermittel für die Sanierung des stillgelegten Freibads.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

(h-h) Die vom Bürgerentscheid geforderte Sanierung des Niederkrüchtener Freibads wird nach derzeitiger Schätzung etwa 6,6 Millionen Euro kosten. Diese Zahl nannte Bürgermeister Karl-Heinz Wassong (parteilos) am Dienstagabend im Gemeinderat. Die CDU hatte einen umfangreichen Fragenkatalog an Wassong zum Stand und zur Zukunft von Frei- und Hallenbad vorgelegt. Wenn Niederkrüchten Glück hat, müsste die Gemeinde die 6,6 Millionen Euro nicht alleine aufbringen. Sie hat sich um Zuschüsse des Bundes aus einem Progamm beworben, das die Sanierung von kommunalen Sportanlagen unterstützt. Maximal könnten aus diesem Topf 45 Prozent der Investitions- und Planungskosten bestritten werden. Der Haken: Ob sich dieses Füllhorn für Niederkrüchten öffnet, ist völlig unklar. Denn darin stecken 476 Millionen Euro, um die sich rund 11 000 Städte und Gemeinden in ganz Deutschland bewerben können. Ihr Interesse hat die Gemeinde Niederkrüchten angemeldet. Ob ihr Projekt Chancen hat, möglicherweise auf diese Art unterstützt zu werden, wird sie womöglich im November erfahren.

Vom Erfolg der Bewerbung um die Fördermittel hängt laut Wassong auch der weitere Zeitplan ab. Sollte der Bund Zuschüsse in Aussicht stellen, könne man mit dem Planen und einer anschließenden europaweiten Ausschreibung der Arbeiten erst beginnen, wenn ein positiver Förderbescheid vorliege. Mit einem Baubeginn sei frühestens Mitte bis Ende 2024 zu rechnen. „Aufgrund der eingeschätzten Bauzeitenplanung ist mit einer Fertigstellung im Herbst 2025 zu rechnen, sodass eine Inbetriebnahme beziehungsweise die Eröffnung im Mai 2026 realistisch ist“, sagte Wassong.

Die Betriebskosten für das sanierte Freibad hat die Gemeindeverwaltung auf eine halbe Million Euro pro Jahr kalkuliert. Zur Frage, ob das sanierte Bad von einem Verein betrieben werden kann – wie im Vorfeld des Bürgerentscheids von Befürwortern einer Sanierung ins Gespräch gebracht wurde – konnte Wassong keine definitive Antwort geben. Am 1. September habe es ein Gespräch mit Vertretern des Fördervereins Niederkrüchtener Bäder und der DLRG Ortsgruppe gegeben, berichtete der Bürgermeister. Darin habe der Verein zwar eine schriftliche Absichtserklärung angekündigt, dass er das Freibad betreiben wolle. Diese liege der Gemeinde aber noch nicht vor, sagte Wassong am Dienstagabend.

Was seiner Meinung nach mit dem völlig maroden und seit Monaten geschlossenen Hallenbad in Elmpt werden soll, dazu wollte Wassong am Dienstag keine Aussagen machen. Da wolle er dem zuständigen Bauausschuss des Gemeinderats nicht vorgreifen. Ein kürzlich von einem Bauexperten präsentiertes Gutachten listete so viele Mängel auf, dass fraglich erscheint, ob sich eine Sanierung überhaupt lohnt. Schwimmunterricht in einem Bad in der Gemeinde ist für Niederkrüchtens Schulen einstweilen nicht möglich.