Niers: Parkplatz wird nicht gebaut

Der Stadt fehlt das Geld für die Investitionen in Süchteln. Auch den neuen Kanu-Einstieg wird es nicht geben.

Viersen. Man wolle den Tagestourismus in Viersen vorantreiben, hatten Verwaltung und Politik im Ausschuss für Wirtschaftsförderung beteuert. Wie schnell die Stadt bei der Umsetzung dieses Vorhabens allerdings an ihre Grenzen stößt, zeigte sich exakt eine Woche später im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Klimaschutz: Der an der Niers geplante öffentliche Kanu-Einstieg wird ebenso wenig gebaut wie der vorgesehene Wanderparkplatz.

Insgesamt hätten städtischer Kanu-Einsteig und Parkplatz etwa 160 000 Euro gekostet. Mit der Finanzierung müsste die Stadt aber ihr Kredit-Limit überschreiten. Die Parksituation sei zwar nicht zufriedenstellend und „kann nicht als ausreichendes und qualitätsvolles Angebot für touristische Aktivitäten gewertet werden“, heißt es seitens der Verwaltung, „jedoch besteht derzeit keine zwingende Notwendigkeit, der Situation durch den geplanten Neubau eines Kanu-Einstiegs und eines Parkplatzes auf der Westseite der Niers zu begegnen.“

Bei schönem Wetter und an Wochenenden ist die Niers ein echter Magnet. Das zeigt sich vor allem auch an den parkenden Autos. Nicht nur Kanufahrer, sondern auch mit dem Auto anreisende Radfahrer und Fußgänger stellen ihr Fahrzeug teilweise kreuz und quer bis in die Grünflächen hinein ab, weil geeignete Parkmöglichkeiten fehlen. Und das wird sich wohl auch in den kommenden Jahren nicht ändern. Laut Baurat Gerd Zenses werde es wegen des Kreditdeckels schwierig sein, Kanu-Einstieg und Parkplatz vor 2016 umzusetzen.

Während die Politik die Fakten kommentarlos hingenommen hat, hat sich Adolf Hammans während des Ausschusses auf seinem Besucherplatz geärgert. Der Vorsitzende des Vereins „Wassertourismus Niers“ hätte sich gewünscht, vorab von der Stadt über die Aufgabe des Plans informiert zu werden. „Im Vorfeld hat kein Gespräch mit uns stattgefunden“, sagt Hammans. „Daran sieht man, welchen Stellenwert der Tourismus für die Kommune hat.“ Vor allem die Tatsache, dass der Parkplatz nicht gebaut wird, findet der Vorsitzende „sehr, sehr schade“. gran