Regionalplan: Kreis-CDU setzt auf Windenergie

Union sieht Nachholbedarf. Eine Verschandelung der Landschaft soll es aber nicht geben.

Kreis Viersen. Vorrang für die Windenergie: Das ist das Ziel der CDU-Kreistagsfraktion. Man wolle zumindest eine große Fläche im Kreis Viersen als Windpark ausweisen, machte am Mittwoch Fraktionschef Michael Aach vor Journalisten deutlich. Ziel müsse es dabei sein, die Energiewende einzuläuten, ohne jedoch jemandem wehzutun. Man wolle eine Verschandelung der Landschaft verhindern. Das gilt auch für neue Leitungsnetze: Es sollen keine neuen Strommasten mehr errichtet werden; vielmehr soll der Ausbau von Erdkabeln vorangetrieben werden. Nicht weiter verfolgen will die CDU die Ansiedlung von Biogasanlagen; hier würden zu viel Ackerflächen verbraucht, im Gegenzug entstündne nur wenig neue Arbeitsplätze.

Bleibt die Windenergie. Hier hat der Kreis Nachholbedarf. Nach den Vorgaben des Landes sollten zwei Prozent der Fläche des Kreises für Windenergie ausgewiesen sein. Bislang sind es jedoch erst 0,7 Prozent, machten Nanette Amfaldern und Fritz Meies, die beiden CDU-Vertreter aus dem Kreis Viersen im Düsseldorfer Regionalrat, deutlich.

Der erarbeitet gerade den neuen Regionalplan. Darin werden die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Städte festgeschrieben. So geht es darum, wie viele Flächen wo für Gewerbe und Industrie, für Wohnbebauung oder beispielsweise für Kiesabbau ausgewiesen werden dürfen.

Neben der künftigen Energieversorgung ist hier auch die Verkehrsdebatte ein wichtiges Thema. Vier Punkte stehen für den Kreis Viersen auf der Agenda.

Regiobahn: Die CDU setzt sich für die Verlängerung der „Kaarster Bahn“ über Willich bis Viersen und Venlo ein. Für die Entwicklung auch der Einwohnerzahlen sei die direkte Anbindung an Düsseldorf unbedingt notwendig.

Eiserner Rhein: Hier sieht die Union derzeit keinen Handlungsbedarf. Der Ausbau der Güterzugstrecke zwischen Antwerpen und dem Ruhrgebiet über Mönchengladbach, Viersen und Krefeld liege mindestens bis zum Jahr 2020 auf Eis, so Meies.

Zweigleisiger Ausbau: In den Bundesplänen ist der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Rheydt- Venlo (unter anderem der Abschnitt Dülken-Kaldenkirchen) zurückgestuft worden. Dies geschah, so Meies, vor allem unter dem Gesichtspunkt Güterverkehr, weil hier die Verbindung Rotterdam-Oberhausen über Emmerich Vorrang genießt. Die CDU will aber den Personenverkehr in den Vordergrund rücken; erst mit einem zweigleisigen Ausbau sei eine ICE-Verbindung Köln-Eindhoven mit Haltepunkt Viersen möglich.

Viersener Kurve: In den Bundesplänen ist der Bau vorgesehen. Er würde Venlo direkt mit Krefeld verbinden; bisher müssen die Züge im Viersener Bahnhof Kopf machen. „Der Bau der Kurve wäre für Viersen eine städtebauliche Katastrophe“, sagt Meies. Deshalb will die CDU alles tun, um die Kurve aus den Bundesplänen streichen zu lassen.

Bei allen Verkehrsvorhaben, so Amfaldern, sind Bund- und Landesplanung bindend. „Wir wollen aber über den Regionalplan unsere Ziele und Vorstellungen definieren, damit nicht über die Wünsche der Menschen in der Region hinweggegangen werden kann.“