Event in Viersen-Dülken Schöppenmarkt droht das Aus

Viersen-Dülken · Der Traditionsveranstaltung droht das Aus, weil immer mehr Händler fernbleiben.

Das Foto entstand beim Schöppenmarkt 2020. Damals gab es bereits Lücken in den Reihen der Händler.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

(mrö) Seit 1847 ist aschermittwochs Schöppenmarkt in Dülken. Auf vier Kilometern können üblicherweise Tausende Besucher Küchengeräte, Schmuck, Mützen, Obst und Fleischwaren an Ständen kaufen.

Doch in den vergangenen Jahren ließ das Interesse von Beschickern an der Dülkener Großveranstaltung stetig nach. Ein wesentlicher Grund: die Stadt, die den Schöppenmarkt organisiert, betrachtet ihn als so genannte „kostenrechnende Einrichtung“. Bedeutet: Über die Standgebühren sollen die Gesamtkosten des Marktes bestritten werden. Weil das in den zurückliegenden Jahren nicht gelang, mussten die Gebühren erhöht werden.

Erhöhung der Gebühren sollte Unterdeckung ausgleichen

Damit war die Katze, die sich selbst in den Schwanz beißt, geboren: „Die stetig steigenden Gebührensätze hatten zur Folge, dass in den letzten Jahren die Anzahl der Beschicker rückläufig war“, berichtet Ordnungsdezernent Christian Canzler und rechnet vor: „Im Jahre 2019 ergab sich bei Gesamtkosten in Höhe von 34 780 Euro eine Unterdeckung in Höhe von 8038 Euro. Diese Unterdeckung ist in den Folgejahren auszugleichen, was eine Gebührenerhöhung zur Folge hat.“

Gebührenerhöhung könnte Attraktivitätsverlust bedeuten

Diese Gebührenerhöhung könne jedoch dazu führen, dass Viersen als Standort für die Beschicker immer mehr an Attraktivität verliert, erklärt Canzler. „Es ist nicht auszuschließen, dass der Schöppenmarkt dann nicht mehr stattfinden könnte.“

Was also tun? Canzler will den Schöppenmarkt künftig aus dem allgemeinen Haushalt „sponsern“, um ihn zu retten. „Aufgrund der langjährigen Tradition des Schöppenmarktes und dem Stellenwert als Volksfest für die gesamte Bevölkerung — auch außerhalb von Viersen — erscheint es durchaus möglich und sinnvoll, 20 Prozent der Ausgaben als sogenannten Brauchtumspflegeanteil aus dem allgemeinen Haushalt zu finanzieren.“ Entsprechend weniger stark müssten die Gebühren
steigen.

(mrö)