Stadthistorie: Häuser mit Geschichte
An acht Gebäuden erzählen nun Hinweistafeln über die Vergangenheit.
Viersen. Seit Montag sind Schilder an acht Gebäuden in der südlichen Innenstadt moniert. Dadurch erzählen die Häuser ihre Geschichten. Die Tafeln beschreiben deren Entstehung und Entwicklung. Nun wenden sich das Stadtarchiv und der Verein Geschichte für Alle an zehn weitere Hausbesitzer zwischen Lindenstraße und Seilerwall, um deren Gebäude zu dokumentieren.
Die „Hausgeschichten“ gehören zum Projekt „Soziale Stadt“, das bis 2014 mit 4,5 Millionen Euro von Bund und Land ausgestattet ist. Die ersten Tafeln hat die Viersener Sparkassenstiftung finanziert. Die Beschreibung der Geschichte der historischen Gebäude im Rintgen habe Modellcharakter für die ganze Stadt, meint Kulturdezernent Paul Schrömbges.
Der Aufwand sei gering, allerdings müsse intensiv recherchiert werden. Walter Jenniches, Projektleiter „Soziale Stadt“, freut sich, dass mit den Mitteln bürgerschaftliches Engagement unterstützt wird. „Die Hausgeschichten stärken die Identität des Quartiers. Rintgen und Südstadt haben eine intensive Vergangenheit“, sagt Jenniches.
Margret und Heinz Hesse vom Verein Geschichte für Alle arbeiten derzeit an einer Publikation, die im nächsten Jahr erscheint. Unter dem Titel „Hausgeschichten der südlichen Innenstadt — Leben und Wohnen im Rintgen“, wollen sie einen Einblick in 150 Jahre Stadtgeschichte geben.
Das Rintgen mit dem heutigen Gereonsplatz ist der Ursprung Viersens und hat eine umfassende Historie, die sich im Gebäudebestand ablesen lässt. Dezernent Schrömbges nennt die Publikation „ein offenes Lesebuch“. Damit wachse die Identität von unten.
Die Autoren haben die Akten im Archiv der städtischen Bauaufsicht ausgewertet. Als Beispiel nennen sie die Pongs-Villa, die nun abgerissen wurde, vier ehemalige Häuser auf dem heutigen Parkplatz neben der evangelischen Kirche an der Hauptstraße und das Doppelhaus Große Bruchstraße 29/31. Auf mehr als 200 Seiten seien „wenige Fotos, aber viele Zeichnungen“ zu erwarten, so Margret und Heinz Hesse.
Kurt Schroeren, Vorsitzender von Geschichte für Alle, lobt den Arbeitseinsatz der Autoren.