Neben der Stadtbibiliothek Stadt Viersen eröffnet neuen Platz für Kinderrechte

Viersen · Die Stadt Viersen ist eine von fast 30 Kommunen in Deutschland, die einen Platz oder eine Straße den Rechten von Kindern gewidmet hat. Neben der Stadtbibliothek wurden jetzt eine Stele und ein besonderer Briefkasten aufgestellt.

Bernd Bodenbenner vom Kinderschutzbund steht mit Kindern aus dem Jugendclub „Blaues Haus“ neben der Stele, die auf dem „Platz der Kinderrechte“ ihren Platz fand.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

tref) Die Aufregung war Lia, Angeli, Lina, Chantal, Angelina, Julian und Jamie anzusehen. „Die Kinder vom Blauen Haus haben dieses tolle Tuch gestaltet, das wir nun gemeinsam mit einer Abordnung der dortigen Kinder herunterziehen werden“, sagte Bernd Bodenbenner vom Kinderschutzbund (KSB) Viersen. Dann gab er das Zeichen. Die Kinderhände griffen zu einer Stoffbahn mit vielen bunten Handabdrücken und dem farbigen Schriftzug „Kinderrechte“. Unter dem einsetzenden Applaus der Zuschauer zogen sieben Paar kleine Hände an dem Stoff. Bodenbenner unterstützte sie dabei. Dann war das Tuch unten und vor den Augen der zahlreichen Besucher erschien eine Informationsstele mit zehn beweglichen Acryltafeln, von denen sich jede um ein Kinderrecht dreht. Dazu kommt der Briefkasten für Kindersorgen und -anregungen. Die Stadt Viersen hat dank der Einsatzes des KSB Viersen und vieler Unterstützer ihren „Platz der Kinderrechte“ direkt neben der Stadtbibliothek bekommen.

„Es ist viel mehr als nur ein optisches Schmuckstück für diesen Platz. Es ist toll, dass sich die Kinder hier über die Kinderrechte informieren können. Das Highlight ist in meinen Augen der Briefkasten. Er ist grandios. Die Kinder merken hier, dass sie eine Stimme haben. Ich denke, vieles, was dort hineingeworfen wird, landet auch auf meinem Schreibtisch und ich werde mich um die Kinderwünsche für Viersen kümmern“, sagte Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller. Bodenbenner erinnerte in seiner Ansprache an die Entstehungsgeschichte und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Platz der Kinderrechte im Jubiläumsjahr vom KSB Viersen umgesetzt werden konnte.

Alles habe nur funktioniert,
weil man so ein gutes Team sei

„In Deutschland gibt es derzeit insgesamt 28 Städte und Gemeinden, die einen solchen Platz installiert bzw. eine Straße so genannt haben. Viersen gehört seit heute dazu“, sagte Bodenbenner. Alles habe nur funktionieren können, weil man ein gutes Team sei.

Auch bei der Feier standen die Kinderrechte im Mittelpunkt. Wer an einem Glücksrad drehte, setzte sich mit Kinderrechten auseinander. Denn jedes Feld war ein Symbol, das für ein Kinderrecht steht. Jana, die als erste das Glücksrad in Bewegung setzte, erriet die Bedeutung aller von ihr „erdrehten“ Symbole richtig. „Wir haben uns in der Schule gerade mit den Kinderrechten beschäftigt“, sagte die Elfjährige. Riesige Seifenblasen machen oder den Bewegungsparcours und das Kinderrechte-Quiz beim Team vom Josefhaus mitmachen – langweilig wurde es bei der Feier nicht. Dem Tambourkorps und den Jungfahnenschwenkern der Schützenbruderschaft St. Josef und St. Gereon zu sehen, den Trommlern der Remigiusschule lauschen, bei Hip-Hop aus dem Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium im Rhythmus mitgehen und den Chor der Körnerschule zuhören – viel Musik gehörte ebenfalls dazu. Den meisten Spaß machte es aber, die Namenskarten auszufüllen und in den neuen Briefkasten zu werfen. Für den Hund, der jedes Kinderrecht bildlich begleitet wurde nämlich ein Name gesucht. Und der stand am Ende der Veranstaltung fest. Nachdem sich die Jury durch Dutzende von Vorschlägen gearbeitet hatte, wurde es „Flecki“. Namens-Einreicherin Helena bekam als Preis einen Plüschhund.

In den Briefkasten mit der Aufschrift „Du bist wichtig! Schreibe uns, was dich bewegt“ am „Platz der Kinderrechte“ neben der Stadtbibliothek Viersen können Kinder und Jugendliche ihre Sorgen, Ängste, Wünsche und Anregungen platzieren, der Kinderschutzbund Viersen kümmert sich darum.