Viersen: Jugend musiziert - Minuten der Wahrheit
Zum zweiten Mal hat der Viersener Trompeter Florian Bremm beim Bundeswettbewerb den dritten Preis errungen.
Viersen/Essen. Florian Bremm ist pünktlich. Kurz vor drei betritt der 18-Jährige die Aula der Essener Folkwang-Musikschule. Festen Schrittes erklimmt er das Podium, nur im Gesicht spiegelt sich ein Hauch von Nervosität. Kein Wunder: Wer hier, beim 46. Bundeswettbewerb von "Jugend musiziert" bestehen will, muss sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen.
Bremms Instrument ist die Trompete. Der hat er schon mit drei Jahren erste Töne entlockt, als Sechsjähriger besuchte der Sohn eines Arztes die Musikschule. Langsam zeigte sich die außergewöhnliche Begabung des Jungen, die ihn schließlich zur Düsseldorfer Musikhochschule führte. Seit 2008 ist er dort Jungstudent.
"Mein Ziel ist es, in einem Orchester zu spielen", sagt er. Die Solokarriere scheint kein Thema, dagegen spricht seine jungenhafte Bescheidenheit. Vorbilder? "Nicht direkt", ist die Antwort. Doch wenn er vom badischen Trompetenstar Reinhold Friedrich spricht, leuchten die Augen des Nachwuchs-Musikers: "Der ist perfekt."
Hier in Essen gilt es, die vierköpfige Jury zu überzeugen. Sie sieht jede Regung des Solisten, seine Atemtechnik und Tongebung. Achtet auf exakte Stakkati und Phrasierungen, bewertet die musikalische Gestaltungskraft.
Drei bis vier Stunden übt der junge Abiturient am Tag, manchmal an der Uni, oft zu Hause in Viersen. "Ich hab einen Raum im Keller", sagt Bremm schmunzelnd. Seine Mutter ist Musikschullehrerin, seine Schwester studiert Querflöte.
Als Sieger im Landeswettbewerb "Jugend musiziert" hat er bereits zum zweiten Mal die bundesweite Ausscheidung erreicht, dort gewann er zuletzt einen dritten Preis im Ensemblespiel.
Tags darauf das Ergebnis: Die Jury hat ihm 20 Punkte zugesprochen, damit hat er erneut den dritten Preis errungen. Viel Lob gab’s vor allem für die Musikalität des jungen Trompeters.