Europawahl im Kreis Viersen: CDU-Sieg trotz großer Verluste
Wirklicher Gewinner im Kreis Viersen ist die FDP. Das befürchtete Desaster bei der Wahlbeteiligung bleibt aus.
Kreis Viersen. Die CDU hat die Europawahl im Kreis Viersen deutlich gewonnen, ist aber dennoch Verlierer des Abends. Die Partei rutschte von 51,4 Prozent im Jahr 2004 auf 43,3 Prozent ab. Die SPD legte minimal auf 20 Prozent zu, blieb aber im historischen Tief. Die Grünen verharrten auf 11,0 Prozent, die Linken blieben mit 3,9 Prozent im Keller.
Klarer Wahlsieger sind die Liberalen: Die FDP holte 15,3 Prozent der Stimmen, legt um 5,6 Prozentpunkte zu. "Wir sind sehr zufrieden", sagte FDP-Landtagsabgeordneter Dietmar Brockes. "Wir sind die einzige Partei, die klar gewonnen hat, unser klarer marktwirtschaftlicher Kurs ist bestätigt worden." In seiner Heimatgemeinde Brüggen verdrängte die FDP mit 17,2 Prozent sogar die SPD (17,1%) von Platz zwei.
Brüggen war auch die erste Gemeinde, die mit der Auszählung fertig wahr. Um 18.43 Uhr meldete man Vollzug. Erfreulich: Die Wahlbeteiligung lag mit 42,88 Prozent sogar leicht über dem Ergebnis von vor fünf Jahren.
In der Stadt Viersen (Wahlbeteiligung 39,15 Prozent) holte die CDU 41,8 %, die SPD 20,7, die FDP 15,1, die Grünen 11,2 und die Linke 4,4 Prozent. Aus diesem Ergebnis könne man aber keine Rückschlüsse auf die Kommunalwahl ziehen, sagte Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD). Das unterstrich auch Landrat Peter Ottmann (CDU): "Die Kommunalwahl hat andere Gesetze."
Während SPD-Kreis-Chef Udo Schiefner die geringe Wahlbeteiligung entsetzte, freute sich CDU-Vorsitzender Marcus Optendrenk darüber, dass der Grenzkreis Viersen anders als die niederländischen Nachbarn ein klares Bekenntnis zu Europa abgegeben hat.
Trotz des eindeutigen Wahlzettels mit nur einer Stimme wurden über 1100 ungültige Stimmen abgegeben.