„Viersen pur“ auf fast 600 Seiten

Ab heute liegt das Buch „Viersen-Dorf im Wandel der Zeiten“ des Vereins für Heimatpflege vor.

Foto: Chargé/Heimatverein

Viersen. Es ist pünktlich fertig geworden: Am Donnerstag lieferte der Buchbinder aus Coesfeld die 1200 Bände „Viersen-Dorf im Wandel der Zeiten“ in die Volksbank Viersen. Damit fand die dreijährige Arbeit der Redaktion ein gutes Ende, denn der Band, der den inzwischen ausverkauften „Rintgen“-Band ergänzt, kann am heutigen Samstag auf dem Bücher-Bazar des Vereins für Heimatpflege im Viersener Salon der Villa Marx an der Gerberstraße 20 von 11 bis 18 Uhr erstmals erworben werden.

Foto: Busch

Die Entwicklung dieses Viersener Stadtteils mit Noppdorf, Dorf und Kirchseite haben Friedhelm Redecker, Frank Brüggen, Walter Feld und Bernd Henk vom Arbeitskreis für stadtgeschichtliche Publikationen des Heimatvereins mit Unterstützung von Stadtarchivar Marcus Ewers und vieler Viersener Bürger recherchiert und auf fast 600 Seiten die im Archiv gefundenen Texte sowie 560 Fotos, die ihnen zum Teil Bildarchivarin Michelle Wyers rausgesucht hatte, verarbeitet.

So stellte Heimatvereins-Vorsitzender Dr. Albert Pauly jetzt diesen Band 41 als „Bilderbuch und Nachschlagewerk“ für jeden Viersener vor. Dass der Verein die enormen Kosten riskierte, belohnte die Volksbank Viersen mit einem großzügigen Sponsoring, für das Pauly Jürgen Cleven und Günter Neumann besonders herzlich dankte. Aus dem Inhaltsverzeichnis geht hervor, was als besonders wichtig angesehen wurde: Ein historischer Abriss rund um den Dorfer Bach, das wirtschaftliche Leben mit den alten Bauernhöfen, die Mühlen, Gasthäuser, Handel und Handwerk, Industrie und Verkehr sowie das öffentliche Leben mit Kirchen und Klöstern, Schulen und Sport und dem Ende des 19. Jahrhunderts sehr regen Kulturleben.

Viele Fotos von alten Straßenzügen und Luftaufnahmen vom Dorf mussten zugeordnet werden, was teilweise ein Problem war und manche Diskussion brachte: „Gab es da den VW Käfer schon?“ oder „Was steht da heute?“ Oftmals konnte allein durch die Führung der Straßenbahn das Jahr bestimmt werden, interessant ist auch die Mode aus der damaligen Zeit. Erstmals fand Walter Feld auch ein Foto vom „Innenleben“ der Generatorenhalle, das ihm ein ehemaliger Mitarbeiter besorgte. Alle Redaktionsteilnehmer haben durch die Recherchen im Rintgen eine Leidenschaft für „ihr“ Viersen entwickelt und hoffen, dass viele ihrer Mitbürger ebenfalls neugierig werden auf dieses Stück Stadtgeschichte. „Möglich wird eine solche Arbeit eben nur im Rahmen eines entsprechenden Vereins“, ist sich Pauly sicher. Denn: „Die Zeitzeugen sterben aus.“