Viersen will Opfern von Riga gedenken
Die Stadt ist ab sofort Mitglied eines Komitees, das an das Schicksal deutscher Juden erinnert.
Viersen. Das jüngste Opfer aus Viersen, Hersch Knoll, war kaum älter als ein Jahr, das älteste, Jenny Stern, schon über 80. Sie gehören zu den mehr als 20000 deutschen Juden, die in den Jahren 1941 und 1942 nach Riga deportiert wurden, wo die meisten von ihnen im Wald von Bikernieki ermordet wurden.
Nun ist Viersen dem "Riga-Komitee" beigetreten, das an das Schicksal dieser Menschen erinnern will. Regierungspräsident Jürgen Büssow überreichte am Montag dem stellvertretenden Bürgermeister Hans-Willy Bouren die Mitgliedsurkunde. Büssow ist Vorsitzender des Düsseldorfer Bezirksverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK), auf dessen Initiative die Komitee-Gründung im Jahr 2000 zurückgeht.
In der Urkunde heißt es unter anderem, dass durch Beteiligung von lettischen und deutschen Jugendlichen ein "lebendiges Band der Erinnerung und der Begegnung" zwischen Riga und den deutschen Städten geknüpft werden soll, von denen damals die Sammeltransporte ausgingen.
Bouren: "Wir haben eine Verpflichtung, denn nie wieder dürfen Menschen unter Verfolgung, Hass und Gewalt leiden, weil sie anderen Glaubens, anderer Hautfarbe oder anderer Herkunft sind.
Vertreter der Stadt zeigten Büssow am Montag auch die ehemalige Synagoge an der Rektoratstraße und "Stolpersteine" an der Süchtelner Straße, die an nach Riga deportierte Mitglieder der Familie Knoll erinnern.