Viersener „Rockschicht“: Ein Verein rockt die Halle
Die Viersener „Rockschicht“ hat ihrer diesjähriger Konzertreihe eröffnet. Das Konzept kommt offenbar an.
Viersen. Erst heizte die Berliner Folk-Rock-Gruppe „Diving for sunken Treasure“ ein, dann überzeugten die bekannten Indie-Rocker „The Fog Joggers“ aus Krefeld: Die diesjährige Konzertreihe in der Viersener „Rockschicht“ an der Bahnhofstraße ist kürzlich mit einem fulminanten Rock-Abend eröffnet worden.
Die Band vom Niederrhein, die deutschlandweit auf Tour ist und im vergangenen Jahr unter anderem beim Gladbacher „Horst-Festival“ und beim Berliner „Greenville Festival“ auftrat, zählt zu den bekanntesten Gruppen, die auf der Bühne in der „Rockschicht“ gestanden haben. Ihr Song „Waiting in the Wings“ ist in einem TV-Spot einer Biermarke zu hören.
Der Veranstalter des Abends, der noch junge Verein „Rockschicht“ kann bereits auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken: Im Frühjahr 2012 ging in der Halle das Projekt der „Klangfabrik“, ein Techno-Club, zu Ende. Christoph Tappesser, unter anderem bekannt durch das Viersener Festival „Eier mit Speck“, mietete sie daraufhin an.
Gemeinsam mit drei Freunden funktionierte „Tappi“ die „Klangfabrik“ innerhalb von knapp zwei Monaten in einen echten Rockschuppen um. „Wir wollten einen Old-School-Laden schaffen — so ganz ohne Schnickschnack“, erklärt er. Aus einer bunten Decke wurde eine schwarze, die Akustik wurde verbessert und die Bühne nach vorne verschoben.
Mittlerweile finden in der Halle, die Platz für rund 150 Besucher bietet, monatlich drei bis vier Veranstaltungen statt. Präsident Jürgen Dorsch und sein Stellvertreter Ralf Gehlen ziehen ebenso wie Tappesser die Fäden. „Tappi“ ist auch für das Booking, also das Buchen der Bands zuständig.
Diejenigen, die die „Rockschicht“ in den vergangenen zwei Jahren bereits gerockt haben, sind an einer großen Plakatwand verewigt; darunter „Dubioza Kolektiv“ aus Bosnien oder die Hardcore-Fraktion „Pro-Pain“ aus New York. Zum Programm der „Rockschicht“ zählen aber nicht nur Konzerte, sondern auch eine „Dorfdisco“. Sie findet regelmäßig einmal im Monat statt.
Mit ihrem Konzept kommen die Macher an, auch wenn die Besucherzahlen noch schwanken. „Das muss sich alles noch etablieren“, sagt Tappesser.
Lob gab es beim Jahresstart von den auftretenden Bands, die beide zum ersten Mal in der Halle an der Bahnhofstraße gastierten. „Genau so hat ein Live-Club auszusehen“, sagte „Fog-Joggers“-Frontman Jan Büttner. „Man konzentriert sich hier voll auf die Musik — und genau so sollte es auch sein.“
Die Headliner des Eröffnungsabends spielten zunächst Altbewährtes — darunter ihre Songs „Forever and a Day“ und „Waiting in the Wings“. Gaben dann aber auch einen Vorgeschmack auf ihr zweites Album, das noch in diesem Frühjahr erscheinen soll. Positiv überrascht vom Echo der Besucher rockten sie noch länger als geplant. Und verließen die Bühne erst nach Mitternacht unter großem Applaus.