Wohn-Pläne für das Dinsse-Gelände

In Viersen sollen neue Häuser entstehen. Kritik kommt von der CDU.

Viersen. „An dieser Stelle sind Qualität und Urbanität gefordert.“ Viersens Stadtplaner Jochen Kral stellte im Ausschuss für Stadtentwicklung und -planung die neuen Überlegungen für den Bereich Willy-Brandt-Ring/Am Blauen Stein vor. Die Verwaltung wurde einstimmig beauftragt, den Einstieg in ein Bebauungsplan-Verfahren vorzubereiten.

Auf 8000 Quadratmetern, der Fläche der ehemaligen Textilfabrik Dinsse, sollen Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Investor ist die Viersener Baufirma Theo Lücker. Damit ist die Idee, auf dem Areal einen Elektronikfachmarkt anzusiedeln, vom Tisch. Der Bau eines Media-Marktes hätte dem Einzelhandelskonzept der Stadt widersprochen. Ein solcher Markt gehört demzufolge in die Innenstadt als zentraler Versorgungsbereich — dieser endet aber laut Konzept etwa 200 Meter vor der Dinsse-Fläche. Nun wird sich die Verwaltung um einen geeigneten Standort bemühen, möglicherweise auf dem Rathausmarkt.

Durch das neue Konzept würde die Wohnfunktion der Innenstadt gestärkt, betonte Stadtplaner Kral. Am Willy-Brandt-Ring sei Geschoss-Wohnungsbau, im rückwärtigen Bereich (zum Blauen Stein) kleinteilige Bebauung vorgesehen. Kral wies auf familien- und altengerechte Wohnformen hin, die den demografischen Wandel berücksichtigten. Der Entwurf stamme von einem Aachener Büro.

„Das Konzept hat Kopfschütteln in der CDU-Fraktion ausgelöst“, so Unions-Vertreter Fritz Meies. Der vom Besitzer des Grundstücks beauftragte Planer sehe viele Wohnungen vor. Meies verlangte, die Verwaltung solle Einfluss darauf nehmen. „Das sind nicht die richtigen Gebäude, um Menschen nach Viersen zu holen“, kritisierte Meies. An dieser herausrangende Stelle sei Mietwohnungsbau zu wenig.

Der Planer habe einen ersten Vorentwurf vorgelegt, so Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD). Mit Investor Lücker sei verabredet, dass er die planerischen Anwendungen trage. Der Ausschuss solle nicht den Entwurf absegnen, sondern den Richtungswechsel zur Wohnbebauung befürworten. ah