80 Bewohner im Flüchtlingsdorf

Einrichtung an der Moltkestraße ist vor zwei Jahren eröffnet worden.

Foto: Reimann

Willich. Im Flüchtlingsdorf an der Moltekstraße können bis zu 280 Menschen leben — derzeit sind es aber nur 80. Denn der große Strom derer, die in Deutschland Schutz vor Krieg und Not suchen, ist verebbt. Heute vor zwei Jahren berichtete die WZ über den Tag der offenen Tür, mit dem das Dorf eröffnet wurde — wenige Tage später zogen die ersten Bewohner ein. Was sich seitdem alles getan und verändert hat, erläutert Marco Härtel vom Geschäftsbereich Jugend und Soziales bei der Stadt Willich.

„Im März werden zusätzliche 60 bis 70 Personen erwartet, die der Stadt Willich zugewiesen werden. Diese Personen werden zunächst alle in der Moltekestraße untergebracht, bevor sie in reguläre Mietverhältnisse vermittelt werden“, berichtet Härtel, der zum Team Wohnungsstelle gehört.

In den Containern, in denen niemand untergebracht sei, stehen laut Härtel Betten und Spinde, so dass dort im Notfall auch größere Personengruppen untergebracht werden können. Zudem „haben wir dort einen Container als Büro für die Sozialarbeit, zwei Container als Kleiderkammer und es gibt eine regelmäßige Kinderbetreuung in einem der Container“.

Wie sieht die Betreuung der Flüchtlinge durch die Stadt aus? Dazu Marco Härtel: „Vor Ort findet eine hauptamtliche Betreuung sowie eine persönliche Begleitung durch das Ehrenamt nahezu im Verhältnis 1:1 statt.“ Seine Kollegen Regine Hofmeister und Lukas Klehr hätten nach wie vor ihr Büro auf dem Gelände.

Wie lange das Dorf noch benötigt wird, kann Härtel nicht beantworten: „Diese Frage befindet sich noch im internen Abstimmungsverfahren.“ Er weiß jedoch, dass die Bewohner im Durchschnitt zirka sechs Monate dort bleiben. „Einige sind bereits nach zwei Monaten wieder ausgezogen, andere sind schon seit der Eröffnung dort.“

Läuft der Betrieb im Dorf weitgehend geräuschlos, oder gibt’s schon mal Ärger — zum Beispiel mit Nachbarn? Laut Marco Härtel gab es im ersten Sommer einige kleinere Meinungsverschiedenheiten über die abendliche Lautstärke, die ein einzelner Nachbar bemängelte. „Das hat sich aber im letzten Sommer nicht wiederholt. Ansonsten verläuft der Betrieb völlig problemlos und ohne jegliche Beschwerden durch Nachbarn oder andere Willicher Bürger.“