Alexianer: Bekenntnis zum Erhalt des Krankenhauses

Geschäftsführer und Unternehmenssprecher betonen: Kampf wird heute auf anderer Ebene geführt.

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Tönisvorst. Die jüngsten Diskussionen über die Zukunft des Tönisvorster Krankenhauses haben beim Betreiber, den Alexianern, ein wenig Verwunderung ausgelöst. Wie berichtet, hatte der frühere Chefarzt Dr. Erich Tizek kurz vor Weihnachten als Vorsitzender des Heimatbundes ohne direkten Anlass die Unverzichtbarkeit des Hauses und des Notarztsystem betont — und kurz nach Weihnachten dazu der Landtagsabgeordneten Britta Oellers (CDU) einen Offenen Brief geschrieben (die WZ berichtete).

Frank Jezierski, Pressesprecher des Unternehmens, sagt dazu ganz klar: „Es gibt keinen Grund, langfristig daran zu zweifeln, dass es in Tönisvorst weiter ein Krankenhaus der Grundversorgung geben wird.“ Zwar erwarte man erst im Februar den neuen Feststellungsbescheid für die Krankenhausplanung NRW. Darin wird unter anderem die Zahl der Planbetten festgelegt. Doch es seien natürlich schon Vorgespräche geführt worden — und danach ist eine Schließung des Hauses kein Thema.

Ganz ähnlich äußerte sich auch Britta Oellers in einer E-Mail an Dr. Tizek, nachdem sie unter anderem mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zum Thema Tönisvorster Krankenhaus ein Gespräch geführt hatte. Tizek wiederum hatte sich in seinem Offenen Brief auf die aktuelle Statistik zur Zahl der Krankenhausbetten in NRW bezogen, wonach Tönisvorst „jetzt schon im Vergleich mit den umliegenden Kreisen und Städten deutlich benachteiligt“ werde.

Frank Jezierski räumt ein, dass der leidenschaftliche Kampf um den Erhalt des Krankenhauses, den das Aktionskomitee vor 20 Jahren erfolgreich geführt hatte, bis heute fortgesetzt werde. Ganz ähnlich äußerte sich jüngst auch Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Tönisvorst GmbH, in der hauseigenen Zeitung des Unternehmens: Dieser Kampf finde „heute auf anderer Ebene statt. In direkten Gesprächen unter anderem mit Land, Bezirksregierung und Kostenträgern sind wir aktiv, die derzeit schwierigen Strukturbedingungen des Krankenhauses nachhaltig zu verbessern“.

Wilke betont, man habe in den vergangenen Jahren viel in die personelle und medizintechnische Ausstattung des Hauses investiert. „Vor allem aber haben unsere 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Veränderungen in der neuen Trägerschaft vom ersten Tag an angenommen und mitgestaltet.“

Wie Frank Jezierski ergänzt, ist der Erfolg an Zahlen ablesbar: Seien 2014, im Jahr der Übernahme durch die Alexianer, rund 2600 Patienten stationär behandelt worden, waren es 2016 schon mehr als 3000 — Tendenz weiter steigend. „Eine super Basis und ein Vertrauensbeweis“, nennt der Unternehmenssprecher das, der selbst in St. Tönis wohnt und es „klasse“ findet, ein Krankenhaus im Ort zu haben. Und der Anrather Michael Wilke hebt hervor: „Wir bleiben am Ball, wie wir es bei der Übernahme versprochen haben.“