Alte Kirche wird wie neu

Am Donnerstag ist Grundsteinlegung an St. Maria in Neersen. Das Gebäude wird für 2,6 Millionen Euro umgestaltet.

Neersen. „Es wird ja sozusagen eine neue Kirche gebaut“: Bernhard Schepers, stellvertretender Kirchenvorstand, findet es angemessen, dass eine Grundsteinlegung vorgenommen wird. Dies geschieht ganz bewusst am morgigen Donnerstag, denn der 8. Dezember ist schließlich der Patronatstag der Pfarrkirche St. Mariä Empfängnis Neersen. Optimisten wie Pfarrer Markus Poltermann gehen davon aus, dass die Einweihung am 8. Dezember 2012 erfolgen wird.

Noch gehört sehr viel Phantasie dazu, um sich vorzustellen, wie das Gotteshaus künftig aussehen wird. Wer die Klinkerfassade an der Hochstraße aufmerksam betrachtet, erkennt dünne Markierungen in unterschiedlichen Farben. Wo jetzt nur Ziegel sind, wird es demnächst Fensteröffnungen geben. Ein riesiges Fenster wird eine Dreiecksform bekommen. Aus dem alten Seiteneingang wird der neue Haupteingang.

Wenn man derzeit die Kirche von dort aus betritt, fällt eine schlanke Säule ins Auge — aus optischen Gründen wird sie mit Stampfbeton ummantelt, um stattlicher zu erscheinen. Dahinter entsteht ein Treppenhaus mit Notausgang.

Bernhard Schepers weiß, dass der Umbau schon einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Ein Beispiel: Die Giebelwand, die den 1960er Jahre-Bau von der historischen Kapelle trennt, konnte nicht so einfach abgerissen werden. „Das obere Gewölbe ruhte auf dem Schornstein, es wurde jetzt aufgehängt, damit der untere Teil abgerissen werden kann“, erklärte Schepers bei einer Besichtigung vor Ort.

Die alte Kapelle, bislang als Werktagskapelle genutzt, soll künftig als Taufkapelle dienen. In Holz verpackt: Das Virmondsche Grabdenkmal. Es kommt von der alten Kapelle ins neue Foyer. „Die Denkmalbehörde hat ihre Zustimmung dazu gegeben, weil der letzte Platz ohnehin nicht der ursprüngliche war“, sagt Bernhard Schepers.

Das alte Hauptschiff wird durch eine Mauer abgetrennt. Dort werden ein rund 120 Quadratmeter großer Pfarrsaal im Erdgeschoss sowie die Caritas-Pflegestation in der ersten Etage und die Bücherei untergebracht. „Eine Küche und ein Stuhllager werden außen angebaut“, kündigte Schepers an. Bis auf die Fenster wird sich von außen nicht viel ändern, die Klinkerfassade bleibt bestehen.