Anrath: Gäste lernen Karneval kennen

Die Johannesschule in Anrath hat momentan Besuch von Schülern und Lehrern aus Ungarn und der Slowakei.

Anrath. Mittlerweile hat die Johannesschule Kontakte in ganz Europa. Nach Lettland, Finnland, Ungarn oder die Slowakei. Zu vielen Schulen dort besteht sogar eine herzliche Freundschaft. Die Anrather Hauptschule nimmt am Comenius-Programm der EU teil und ist aktuell projektleitende Schule beim Projekt „Wasser — Ursprung und Zukunft“. Mit dabei sind auch die Städte Dunajska Streda aus der Slowakei und Györ aus Ungarn. Seit Montag befinden sich zehn Lehrer und zwölf Schüler der beiden Länder auf Gastbesuch in Willich.

„Am Montag waren wir mit unseren Gästen auf dem Kinderkarnevalszug in Neersen, am Dienstag ging es zum Veilchendienstagszug in Mönchengladbach. Schließlich mussten wir unseren Besuchern ja mal zeigen, wie wir hier in Deutschland Karneval feiern“, erklärt Wolfgang Brock, Europabeauftragter der Johannesschule. Karneval kannten die Gäste nicht, daher wunderten sie sich auch, als Wolfgang Brock ihnen Plastiktüten für gefangene Kamelle in die Hand drückte. „Sie wussten damit gar nichts anzufangen und fanden es zunächst eher peinlich“, sagt Brock.

Er ist verantwortlich für das EU-Projekt und freut sich, dass die Zusammenarbeit mit den beiden ausländischen Schulen so gut funktioniert. Das Projekt beschäftigt sich mit dem Thema Wasser unter verschiedenen Aspekten. 2008 wurde es vorbereitet, Lehrer aus Ungarn und der Slowakei statteten der Hauptschule einen Besuch ab. Ab da arbeiteten alle Schüler am Projekt, beschäftigten sich mit Wasserverbrauch, analysierten Wasser und seine Bestandteile und recherchierten über Wasserstraßen.

In kleinen Projekten arbeiteten verschiedene Klassen der Johannesschule unterrichtsbegleitend an einzelnen Themen. Die Fäden laufen bei der Europagruppe zusammen. Die besteht aus rund 20 Schülern der Klassen 8 bis 9. „Die Gruppe fasst alle Ergebnisse zusammen und koordiniert die Organisation“, so Brock. Dabei besteht ein ständiger Kontakt mittels Internet und Telefon zu den Schulen im Ausland.

Noch bis Freitag beziehungsweise Samstag bleiben nun die Gäste in Willich. Nach den eher spaßigen Karnevalstagen beginnt für sie heute der ernstere Teil des Programms. So besuchen Schüler und Lehrer gemeinsam das Niers-Klärwerk Neuwerk, erleben eine Spezialführung zum Thema Wasser im Sealife Oberhausen und erfahren bei Bürgermeister Josef Heyes etwas über die Stadt. Außerdem stellt jede Schule in einer großen Konferenz die bisherigen eigenen Ergebnisse vor. Untergebracht sind die ausländischen Schüler in den Familien der Anrather Schüler.

Im Sommer läuft das Projekt aus. Dann bewertet eine Jury die Ergebnisse der drei Länder. Da die Johannesschule bislang bei anderen EU-Projekten sehr erfolgreich war, hofft Brock auf eine gute Bewertung. „Die Schüler machen diese Aktion sehr gerne. Sie haben das Gefühl, dass sie mit ihren Ergebnissen etwas bewirken können und wahr genommen werden“, sagt Brock.