Aschewolke: Vulkan stoppt St.Töniser
Viele Menschen in der Region können ihre geplanten Reisen nicht antreten – andere hängen im Ausland fest.
Willich/Tönisvorst. Die Sperrung des deutschen Luftraums wird nicht nur für die Fluggesellschaften zur Geduldsprobe. Auch am Montag wurde die Wiederaufnahme des Flugverkehrs erneut verschoben - mit den bekannten Konsequenzen für unzählige Urlauber und Geschäftsreisende: Sie saßen weiterhin irgendwo auf der Welt fest.
So ergeht es auch Uli Peeren, Herrenausstatter aus St.Tönis. Eigentlich sollte er am Montag mit dem Flieger von Mallorca zurückkommen, sein Flug wurde aber genauso gestrichen wie der von Heinz-Gerd Stroecks, Kassierer des Spielvereins St.Tönis: Er sitzt mit seiner Frau seit Freitag im türkischen Antalya fest. "Wir wissen nicht, wann sie zurück kommen", sagt Walter Plücker, Sprecher des Vereins.
Viele können den Urlaub auch gar nicht erst antreten. Das kann für die Tourismusbranche drastische Folgen haben. "Die Situation ist katastrophal", sagt Horst Seufert vom Reisebüro "Reisefuchs" in Willich. "Sehr viele Menschen stornieren ihre Buchungen, weil ihre Flüge schlicht annulliert wurden." Da die Reiseveranstalter auch bei außergewöhnlichen Naturereignissen haften, verdient niemand etwas - auch nicht das Reisebüro vor Ort.
"Wir haben jetzt eigentlich die doppelte Arbeit", sagt auch Martina Westermann, Inhaberin des Reisebüros Lade in Willich. Denn zuerst habe man für die Kunden alles gebucht, was man jetzt stornieren müsse. Die Betreuung der Kunden nehme viel Zeit in Anspruch: "Sehr viele Menschen rufen völlig verunsichert bei uns an", erzählt sie. "Das Problem ist nur, dass wir ja auch keine konkreten Auskünfte darüber geben können, wann das Flugverbot aufgehoben wird."
Auch sie hofft auf eine baldige Normalisierung. "Je länger das Ganze dauert, umso schlimmer sind die Folgen für uns." Und auch die Touristen sind in einer äußerst unglücklichen Situation: "Viele sitzen auf gepackten Koffern und wissen nicht, ob sie ihre Reise in ein paar Stunden oder Tagen antreten können oder nicht", sagt Horst Seufert.
Solange ein Flug nicht offiziell komplett gestrichen wurde, ist eine Stornierung nicht möglich. "Im Zweifelsfall zahlen die Kunden bis zu 55 Prozent des Reisepreises", erklärt er. "Sie müssen sich permanent auf dem Laufenden halten, am besten im Internet."
So bleibt allen Betroffenen derzeit nichts anderes übrig, als darauf zu hoffen, dass der Vulkan Eyjafjallajökull bald wieder verstummt. Und selbst dann gilt: Auch wenn das Flugverbot kurzfristig aufgehoben werden sollte, wird es mindestens Tage dauern, bis sich der Flugplan wieder normalisiert. Davon geht die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen aus.