Überflutete Gärten in Neersen Autobahn GmbH weist Vorwürfe zurück
Neersen · In Neersen stehen nach dem Dauerregen Gärten unter Wasser. Die Anwohner beschuldigen die Autobahn GmbH. Das bundeseigene Unternehmen weist alle Vorwürfe entschieden zurück.
(svs) Am Donnerstagabend diskutiert der Planungsausschuss darüber, inwieweit die Stadt Willich die Anwohner der Cloerbruchallee unterstützen kann. Diese hatten sich darüber beschwert, dass bei der Witterung der vergangenen Wochen ihre Gärten zu weiten Teilen unter Wasser standen. Die Fraktion „Für Willich“ hatte daraufhin einen Antrag gestellt. Die Anwohner vermuten, dass die Situation mit der Erweiterung der Autobahn 52 vor einigen Jahren zusammenhängt. Sie geben an, damals sei die Lärmschutzwand erhöht worden. Dafür seien naturgemäß auch die Fundamente vergrößert worden, was mutmaßlich dazu führe, dass das Wasser auf unterirdischen Wegen nicht mehr abfließen könne. Die Anwohner fordern von der für die Bauarbeiten verantwortlichen Autobahn GmbH nun, Abhilfe zu schaffen. Gemäß dem Antrag soll die Stadt hier unterstützen, was Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) bereits zusagte.
Vermutung der Anwohner entbehre jeder Grundlage
Die dieser Art beschuldigte Autobahn GmbH wehrt sich nun gegen die Vorwürfe. „Wir haben davon gehört und sind einigermaßen irritiert“, sagt Sprecher Manuel Kölker. Die Vermutung der Anwohner entbehre jeder Grundlage. „Wer das behauptet, der hat sich nicht damit befasst, wie eine Lärmschutzwand aufgebaut ist. Man kann sie grob mit einem Gartenzaun vergleichen. In regelmäßigem Abstand sind tragende Pfeiler einbetoniert. Diese tragen dann die quer verlaufenden Platten, die die eigentliche Wand bilden. Die Träger ruhen in einem Betonfundament von je 90 Zentimetern Durchmesser. Zwischen den einzelnen Trägern ist aber ein Zwischenraum von vier Metern. Das bedeutet, dass ausreichend Raum für Wasser ist, im Boden zu fließen“, erläutert er.
Bei dieser Art der Bohrpfähle sei ein Eingriff in den Wasserhaushalt erfahrungsgemäß nicht gegeben. „Wir glauben daher nicht, dass die Probleme an der Cloerbruchallee mit uns in Zusammenhang zu bringen sind. Für die Menschen dort tut uns das Problem natürlich leid, nur sind wir nicht der Verursacher“, betont Kölker.
Autobahn GmbH sieht Entscheidung gelassen entgegen
Er stößt eine andere Überlegung an. „Es gab jüngst Berichte darüber, dass die Wasserverbände die Grundwasserstände erhöht hätten, um Feuchtbiotope in trockenen Sommermonaten zu erhalten. Möglicherweise hat die Situation damit zu tun. Immerhin fließt die Niers ja in unmittelbarer Nähe“, vermutet er. Die Autobahn GmbH sehe sich jedenfalls in keiner Verantwortung.
Der Entscheidung des Planungsausschusses am Donnerstagabend sieht das bundeseigene Unternehmen aus diesem Grunde auch ganz gelassen entgegen. Ob mit Unterstützung der Stadt oder ohne, die Autobahn könne auf keinen Fall für die Probleme haftbar gemacht werden. Stimmt das, müssen die Anwohner wohl oder übel weiter nach dem Grund suchen.