Konrad-Adenauer-Park in Willich Baumfällungen wegen Schäden sind unausweichlich

Willich · Besucher des Willicher Konrad-Adenauer-Parks können derzeit nicht alle Bereiche betreten. Absperrungen verhindern dies. Hintergrund sind massive Baumpflegearbeiten. 40 Bäume werden massiv zurückgeschnitten oder gefällt.

In den vergangenen Wochen wurden die Bäume intensiv begutachtet. Verschiedene Techniken von Augenschein über Abklopfen bis zu Endoskopen kamen dabei zum Einsatz.

Foto: Stadt Willich

Die Trockenheit der vergangenen fünf Jahre ist vorerst vorbei. Bodenfeuchte-Experte Dr. Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum in Leipzig geht sogar davon aus, dass dauerhaft wieder mit mehr Feuchtigkeit zu rechnen ist. Allein: Den aktuell stehenden Bäumen hilft das teilweise nicht mehr. Sie haben in den vergangenen Jahren viele Schäden angesammelt, wie Untersuchungen der Stadt ergaben. So müssen aktuell in einer großen Baumpflegeaktion im Konrad-Adenauer-Park 14 Bäume gefällt, andere massiv zurückgeschnitten werden.

„Insgesamt sind rund 40 Bäume betroffen. Wir versuchen zu erhalten, was möglich ist. Aber aus Gründen der Verkehrssicherung müssen wir große Teile entnehmen“, erläutert Andreas Hans, Fachbereichsleiter der Stadt Willich. Sorgenkind dabei seien vor allem Buchen. „Unter den Bäumen, die wir komplett fällen, sind zehn Buchen. Das Problem ist: Die Buche hat eine sehr dünne Rinde. Wenn wir dort große Teile der Krone entnehmen, fällt zu viel direkte Sonneneinstrahlung auf den Stamm, und die Buche bekommt einen Sonnenbrand und stirbt auf Dauer“, erläutert Hans. Andere Problembäume sind Ahorn, Linde und Platane. „Die Linden sind allerdings vergleichsweise robust. Hier müssen zwei gefällt werden. Der Rest wird nur stark zurückgeschnitten“, sagt der Verantwortliche.

Grund für die Schäden an den Bäumen sind Trockenstress und daraus resultierende Krankheiten. „Beim Ahorn beispielsweise ist das bei geschwächten Bäumen die Rußrindenkrankheit. Bei anderen Bäumen kommen Schädlinge und oft auch Pilze. Damit ist der Baum strukturell geschwächt, und wir müssen ihn eben zurückschneiden oder fällen“, erläutert Hans.

Bei den Bäumen, die von extremem Rückschnitt betroffen sind, seien neben Linden auch elf Platanen sowie einige Ahorne. „Die werden wir dann in engen Intervallen beobachten und schauen, wie sie sich erholen. Sollten weitere Schäden auftreten, kann es sein, dass wir auch einige dieser Bäume noch fällen müssen. Das wird die Zukunft zeigen, ergänzt der Verantwortliche. Wichtig sei vor allem, dass keine Besucher gefährdet werden.

Die aktuell sehr windige Witterung sei übrigens nur ein geringes Problem dabei. „Bei einer Fällung muss man nur schauen, dass der Baum in die richtige Richtung fällt. Bei Rückschnitten ist es etwas aufwendiger, aber am Ende auch nicht so dramatisch. Die Jungs sind da emsig bei der Sache“, erzählt er. Auch hier sei vor allem im Mittelpunkt, Besucher aus den fraglichen Gebieten herauszuhalten. Absperrungen zu Missachten, kann daher derzeit im Konrad-Adnenauer-Park durchaus gefährlich sein.

In der Folge sollen die Bäume dann durch resistentere Arten ersetzt werden. „Welche das genau sind, können wir noch nicht genau sagen. Wir werden hier in den kommenden Wochen eine Analyse vornehmen und Pläne aufstellen. Gepflanzt wird dann in der nächsten Pflanzperiode, also zum Ende des Jahres. Die entsprechenden Leute sind auch schon informiert und halten sich Kapazitäten frei“, sagt Hans.

Dabei solle darauf geachtet werden, die Biomasse einigermaßen gleichwertig zu ersetzen. „Wir fällen vor allem große, ältere Bäume. Die können wir natürlich nicht eins zu eins ersetzen. Wir können nur mehrere jüngere Bäume pro Individuum als Ersatz pflanzen“, sagt der Fachbereichsleiter Landschaft und Straßen bei der Stadt. So soll der Verlust für die Biodiversität durch eine vielfache Neupflanzung nach Möglichkeit im Rahmen gehalten werden.

Naturschutz spielt bei den Fällungen übrigens durchaus auch eine Rolle. Einige der Bäume nämlich sind aktuell bei Saatkräen als Schlafplätze beliebt. Darum wurde die Naturschutzbehörde informiert und gab ihre Einwilligung zu den Arbeiten.

Die Neugestaltung übrigens wird von einem externen Planungsbüro vorgenommen. Die Arbeiten sind bereits ausgeschrieben, der Zuschlag soll bis 29. Februar fallen. Danach sollen die Planungsarbeiten unverzüglich beginnen und Ende Mai abgeschlossen
sein.