Neersen Berufsverkehr in Neersen: Das sind die Pläne zur Entlastung
Seit langer Zeit wird über die Staus zu Stoßzeiten diskutiert. Experten empfehlen jetzt unter anderem längere Grünphasen.
Neersen. Zweimal am Tag brauchen Autofahrer, die in Neersen die Kreuzung Hauptstraße/Venloer Straße/Am Schwarzen Pfuhl passieren, viel Geduld. Morgens und am späten Nachmittag bilden sich dort im Berufsverkehr lange Staus. Im Juni 2016 stellte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Lukas Maaßen deshalb den Antrag über die Willicher SPD-Fraktion, das Ampelsystem an der Autobahnab- und -auffahrt zusammen mit der Ampel an der Hauptstraße auf seine Taktung hin zu überprüfen.
„Längere Grünphasen an der Kreuzung Hauptstraße/Schwarzer Pfuhl können einen gefährlichen Rückstau verhindern”, erklärte Maaßen damals. Es folgten Ortsbesichtigungen, das Verkehrsaufkommen wurde gezählt und ein Ingenieurbüro beauftragt, Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Mit Erfolg: Wie der Geschäftsbereich Landschaft und Straßen der Stadt Willich mitteilt, werden jetzt verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um die Situation zu verbessern.
Von Montag bis Freitag wird für den Berufsverkehr am Morgen von 7 bis 9 Uhr die „Umlaufzeit“ für die Einmündungen der A-44-Ein- und -auffahrt auf den Schwarzen Pfuhl und die Kreuzung Hauptstraße/Schwarzer Pfuhl von 90 auf 100 Sekunden erhöht. Die Umlaufzeit regelt, wie lange es dauert, bis alle Verkehrsteilnehmer an einer Kreuzung einmal Grün bekommen haben. Von Montag bis Donnerstag werden für den Feierabendverkehr von 15.30 bis 18 Uhr und am Freitag von 14 bis 17.30 Uhr die Umlaufzeiten von 80 auf 90 Sekunden erhöht. Zudem soll die Koordinierung zwischen den beiden Ampeln an der Autobahn-Ausfahrt und der Kreuzung Schwarzer Pfuhl von Montag bis Donnerstag von 15.30 bis 18 Uhr und freitags 14 bis 17.30 Uhr aufgehoben werden. „Eine entsprechende Anordnung zur Ausführung dieser Maßnahmen ist vom Geschäftsbereich Landschaft und Straßen an den Landesbetrieb Straßenbau NRW erteilt worden. Die Ausführungen sollen baldmöglichst erfolgen“, teilte die Stadt der SPD jetzt mit.
Mittelung der Stadt zur Umsetzung der Vorschläge
Vorausgegangen war den Vorschlägen der Experten eine Analyse der derzeitigen Situation. Auffallend war dabei vor allem, dass sich das Verkehrsaufkommen gegenüber der Verkehrszählung im Jahr 2012, auf der die Ampeltaktungen beruhen, deutlich erhöht hat: am Nachmittag um 19 Prozent. Mit 43,4 Prozent auffallend hoch ist auch der Zuwachs auf der Hauptstraße aus Richtung Münchheide und auf der Hauptstraße aus Neersen mit 70,3 Prozent.
Die Verkehrsplaner beobachteten auch, dass vereinzelt Autofahrer, die von der Autobahn kommend in Richtung Neersen fahren, verbotenerweise nach links in den Hoerenweg abbiegen und damit den Verkehr blockieren. Und: „Der Verkehr von der Autobahn in Richtung Neersen fließt am Nachmittag teilweise sehr langsam und mit einem großen Abstand zwischen den einzelnen Fahrzeugen. Durch geringere Abstände könnte die Verkehrsmenge schneller abgewickelt werden“, so die Experten weiter. Außerdem führe im Berufsverkehr die hohe Zahl von Linksabbiegern aus der Hauptstraße aus Richtung Münchheide bei dem starken Gegenverkehr aus Richtung Neersen dazu, dass die Linksabbieger nicht in Richtung Autobahn abbiegen können.
Weitere Untersuchungen des Ingenieurbüros ergaben, dass eine zusätzliche Rechtsabbiegespur an der Kreuzung Schwarzer Pfuhl aus Richtung Münchheide in Richtung Viersen die Leistungsfähigkeit für den Knotenpunkt in der Nachmittagsstunde deutlich erhöhen würde. Dies wird jedoch nicht so schnell umzusetzen sein wie die anderen Maßnahmen.
Die Ampeln an der A 44 waren 2014 installiert worden, um den Unfallbrennpunkt zu entschärfen msc, WD