Bürger wünschen Starenkästen und Tempo-Bremsen

Auf der Neersener Straße in Anrath gibt es Probleme. Das belegt eine Fragebogen-Aktion.

Foto: Kurt Lübke

Anrath. „Ja, im Großen und Ganzen ist die Ortskernsanierung gelungen“, sagt Friedel Kluth mit Blick auf seinen Heimatort Anrath. Aber er sieht auch noch Defizite. Beispielsweise das Tempolimit von 30 Stundenkilometern auf der Neersener Straße, das kaum eingehalten werde. Gemeinsam mit Michael Wassenhoven und Heinz Müllers machte sich Kluth daran, eine Befragung zu starten. Mit großem Erfolg, die Beteiligung spricht für sich.

Es wurden an der Neersener Straße und in der Nähe Fragebögen verteilt, auf denen die Verkehrssituation zwischen Gymnasiumsparkplatz und Tempo-20-Bereich thematisiert wurde. Die Anrather konnten Defizite benennen und Vorschläge für Abhilfe machen. „77 Fragebögen haben wir zurückbekommen“, freut sich Kluth. Diese Resonanz sei wirklich enorm.

Wo liegen die Probleme? Neben dem bereits angesprochenen Tempolimit, das gefühlt kaum eingehalten werde, komme es immer wieder zu kritischen Situationen. „Was immer wieder zu erheblicher Lärmbelästigung führt“, heißt es in dem Schreiben an die Anwohner. Sehr häufig missachteten auch Lastwagen das klar ausgeschilderte Durchfahrtverbot. Was wiederum problematisch ist, weil die Straße eng ist. So müssten Fußgänger mit Kinderwagen oder Rollatoren auf die Fahrbahn ausweichen. „Wir brauchen Ihre Unterstützung“, heißt es in dem Aufruf. Auch die SPD hatte sich bereits einmal um das Thema gekümmert.

In dem Fragebogen waren die Befragten aufgefordert, sich zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu entscheiden. Dabei kam eine überwältigende Mehrheit zusammen, die sich für permanente Geschwindigkeitsüberwachung aussprachen, beispielsweise durch Starenkästen. Fast genauso viele kann sich aber auch Schwellen, Drempel oder andere mechanische Hilfen vorstellen, mit denen man das Tempo senken könnte. Die Umwandlung in eine Einbahnstraße wurde seltener genannt, das konnten sich trotzdem einige Anwohner vorstellen. Eine Ampel in Höhe der Querung Lorenz-Schmitz-Straße haben einige Anwohner ebenfalls auf dem Wunschzettel, ebenso wie einen Zebrastreifen.

„An der Lorenz-Schmitz-Straße wäre ein Fußweg angebracht“, sagt Friedel Kluth. Dort entstünden Gefährdungssituationen durch Autos, deren Fahrer ihre Kinder zur Schule oder zum Kindergarten bringen. Hier wurde auch ausdrücklich die Frage gestellt, ob Kinder tatsächlich bis zur Haustür gebracht werden müssten.

Probleme haben einige Anwohner offenbar aber auch mit dem Verhalten von Gymnasiasten, die problematische Situationen heraufbeschwören. Und: An manchen Tagen seien die Bürgersteige durch Mülltonnen blockiert, wodurch Fußgänger auf die Fahrbahn ausweichen müssten.