CDU hat eine neue Heimat gefunden

An der Antoniusstraße, gleich bei Ferkes Tünn um die Ecke, haben die Tönisvorster Christdemokraten ein Parteibüro eröffnet

Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Rappelvoll wie an Altweiber in einer Altstadt-Kneipe — so verlief die Eröffnung des neuen Parteibüros der CDU an der Antoniusstraße in St. Tönis. Wohl deutlich mehr als die angemeldeten 50 Gäste quetschten sich am Mittwochabend auf den 70 Quadratmetern des leerstehenden Ladenlokals, in dem die Christdemokraten ihr neues Domizil gefunden haben. „Es wurde mit viel Mühe und Schweiß fertiggestellt — und wir haben uns vorgenommen, diesen Ort mit Leben zu füllen und Flagge zu zeigen“, hatte der Vorsitzende Günter Körschgen schon im Vorfeld wissen lassen.

Nun, der Auftakt war vielversprechend. Dafür sorgten neben Parteimitgliedern (in Tönisvorst gibt es davon mehr als 200) vor allem die Karnevalisten rund um das Tönisvorster Prinzenpaar. Christian I. und Nici I. (Klupsch) rückten wegen der beengten Platzverhältnis mit dem kleinsten möglichen Gefolge an, verteilten Orden und Bützchen an Geschäftsführer Thomas Kroschwald und den (sichtlich überraschten) Alt-Bürgermeister Albert Schwarz. An Hausherr Günter Körschgen ging eine Flasche Prinzenwein, von dessen hoher Qualität man sich persönlich bei einem befreundeten Winzer an der Mosel habe überzeugen können, verriet Christian I. „Wir überzeugen uns davon im geschäftsführenden Vorstand“, versprach Körschgen schmunzelnd.

Er und Kroschwald hatten bei der Renovierung und Einrichtung des Büros „richtig gerackert“, verriet die Landtagsabgeordnete Britta Oellers, die mit Familie gekommen war. Sie kündigte an, Sprechstunden an der Antoniusstraße anbieten zu wollen. So wie auch die Partei selbst regelmäßige Bürgersprechstunden einrichten will.

„Die ersten Versammlungen und Vorstandssitzungen hat es hier schon gegeben“, berichtete Günter Körschgen. Das passende Gebraucht-Mobiliar hatten die Christdemokraten besonders preisgünstig erhalten: „Das sind alles Spenden.“ Doch auch die Eröffnungsgäste steuerten noch nützliche Gegenstände bei, so unter anderem die Frauenunion, die einen Wasserkocher als Geschenk mitgebracht hatte.

Apropos: Der Landtagsabgeordnete Stefan Berger und Kreis-Geschäftsführer Stephan Seidel überbrachten im Namen des verhinderten Kreisvorsitzenden Marcus Optendrenk eine Fotografie von Konrad Adenauer. Sie soll im Büro an die Wurzeln der christdemokratischen Partei erinnern. „Bei Adenauer hätten die GroKo-Verhandlungen nicht so lange gedauert“, konnte sich Günter Körschgen einen Seitenhieb auf die große Politik in Berlin nicht verkneifen.

Als die ersten Gäste schon wieder aufbrechen wollten, schaute noch Bürgermeister Thomas Goßen bei seinen Parteifreunden vorbei. Er habe noch dringende Termine gehabt, verriet er den Parteifreunden — um dann direkt einen offiziellen Akt zu vollziehen: Dem Sieger bei einem Sudoku-Rätsel in der jüngsten Ausgabe der Mitgliederzeitung „Pro Tövo“ überreichte er den Gewinn.