Schulentwicklung in Tönisvorst CDU und FDP reagieren auf die neue Campus-Diskussion
Tönisvorst · Nachdem die Fraktionen von SPD, Grünen, GUT und UWT der Stadtverwaltung bereits Unterstützung für ihren Vorschlag zugesagt haben, positionieren sich nun auch CDU und FDP.
(svs) In das „Campus“-Projekt in St. Tönis kommt Bewegung: Die Tönisvorster Stadtverwaltung hat vorgeschlagen, den Neubau der Gesamtschule und die Sanierung des Gymnasiums zu priorisieren. Eine Änderung des Regionalplans sei dafür nicht notwendig. Die Fraktionen von SPD, Grünen, GUT und UWT haben der Stadtverwaltung bereits Unterstützung für ihren Vorschlag zugesagt.
Dazu äußerte sich bereits die Bürgerinitiative CampCorn, jetzt gehen auch CDU und FDP in die Offensive und kritisieren das Projekt an sich. Während die Christdemokraten vor allem an bereits bestehende Pläne für die Schulsanierung vor der vergangenen Kommunalwahl erinnern, konzentrieren sich die Liberalen einmal mehr auf die Kosten des Projekts.
„Dass ein Ausbau der weiterführenden Schulen aufgrund des Platzbedarfes erfolgen muss, ist schon seit Langem bekannt und unstrittig. Eine gemeinsam beschlossene Lösung gab es schon, das Fachraumzentrum, leider wurde diese nach den veränderten Mehrheiten nach der letzten Kommunalwahl zurückgestellt und von der neuen Mehrheit aus SPD, Grüne, GUT und UWT2020 durch die Vision ‚Campus‘ ersetzt. Übrig geblieben ist von der Ursprungsvision allerdings nur noch ein ‚Campüsschen‘, bedeutet das Michael-Ende-Gymnasium bleibt an seinem Standort und wird ertüchtigt und nur die Rupert-Neudeck-Gesamtschule soll auf der Fläche am Wasserturm errichtet werden. Um diese Fläche allerdings überhaupt bebauen zu können, braucht man die Änderung im Regionalplan, da diese aktuell dort als Grünfläche mit ökologischem Nutzen ausgewiesen ist“, schreibt die CDU.
Von der FDP heißt es: „Nun soll es also losgehen. Gerne möchten wir das Projekt auch zukünftig konstruktiv begleiten. Bloß können wir der Fixiertheit der Verwaltung und auch der Ratsmehrheit in Tönisvorst auf das Campus-Projekt leider nicht folgen. [..] Zum andern vermissen wir eine Aktualisierung der Kostenschätzung für das Campus-Projekt samt Einbindung in den städtischen Haushalt. Jeder weiß, wie die Zinsen und auch die Baukosten sich in den letzten beiden Jahren entwickelt haben. Himmelangst wird uns von der FDP bei der Vorstellung, unseren nachfolgenden Generationen eine Bürde von vielleicht mehr als 200 Mio Euro so einfach aufzuerlegen. Wir fordern, mit dem Kostenthema transparent und verantwortlich umzugehen.“
Beide Parteien verweisen auf die Pläne der Bürgerinitiative, die einen alternativen Plan am Standort Corneliusfeld vorsieht. „Ein konstruktiverer Umgang damit würde der Sache wahrhaft guttun. Erfahrene Tönisvorster Stadtentwickler und Architekten sollten ernst genommen und angehört werden. Ganz von den mehr als 4000 Bürgern zu schweigen, die sich förmlich gegen den Campus ausgesprochen haben“, fasst die FDP zusammen.