Folge der Corona-Pandemie Kein Martinsfest in Clörath/Vennheide

Anrath. · Auch das St.-Martinskomitee Clörath/Vennheide hat sich schweren Herzens entschieden, in diesem Jahr das gesamte Martinsfest nicht stattfinden zu lassen.

Auch in Vennheide gibt es in diesem Jahr kein Martinsfest.

Foto: dpa/Felix Kästle

(msc) Auch das St.-Martinskomitee Clörath/Vennheide hat sich schweren Herzens entschieden, in diesem Jahr das gesamte Martinsfest nicht stattfinden zu lassen. „Die Gesundheit ist und bleibt für uns alle das Wichtigste, und daher hat das Martinskomitee diese schwere Entscheidung treffen müssen. Dies ist nicht leichtgefallen, zumal das Feiern des Martinsfests in der Honschaft eine lange Tradition hat“, teilen die Verantwortlichen mit.

Bereits im Jahr 1888 wurde laut einer Notiz des „Malbauerns“ ein Martinsfeuer auf der Vennheide abgebrannt. Ab 1929 wird der Martinszug auch in der Clörather Schulchronik erwähnt. Aus diesem Eintrag ist entnehmbar, dass es bereits vorher schon etliche Züge gegeben haben muss. In den Kriegsjahren 1939 bis 1944 ruhte die Arbeit des Komitees, doch bereits im Jahr 1945 gab es wieder einen Umzug mit Laternen und ein Martinsfeuer. Die Bauern stifteten Weizen und Milch, damit auch Weckmänner gebacken werden konnten. Seit diesem Jahr fand in Clörath/Vennheide alljährlich ohne Unterbrechung ein Martinszug statt.

Die Absage in diesem Jahr 2020 falle besonders schwer, weil es genau 50 Jahre her ist, dass die Clörather Schule im September 1970 geschlossen, der Bezirk Clörath durch die kommunale Neugliederung auf verschiedene Städte verteilt und der ursprüngliche Martinsbezirk damit hinfällig wurde. Nur dem Engagement einzelner Bewohner sei es zu verdanken, dass in dem Bezirk überhaupt ein eigenes Martinsfest erhalten bleiben konnte. Sie gründeten im Oktober des Jahres 1970 das St. Martinskomitee in heutiger Form und sorgten dafür, dass die Martinstradition in der Honschaft erhalten bleibt.

Dieses Jubiläum hätte das Komitee natürlich gerne mit den Bewohnern gefeiert. Als Zeichen der Zusammengehörigkeit und des Beisammenseins bittet das Komitee die Anwohner nun darum, am 15. November ihre Häuser, Fenster und Gärten zu schmücken und im Laternenlicht ganz besonders erstrahlen zu lassen.