Katholische Frauengemeinschaft Schiefbahn Karnevalssitzung im maritimen Flair

Schiefbahn · Nur noch eine Karnevalssitzung feiert die Katholische Frauengemeinschaft Schiefbahn seit Corona. Die aber hatte es in sich: ein wildes Programm und beste Stimmung.

Der „Tanz durch die Jahrzehnte“ war einer der umjubelten Programmpunkte der Sitzung.

Foto: Norbert Prümen

(barni) „Krabbe, Qualle, Kabeljau – 3 x KFG Helau!!!“, lautete das Motto der 69. Sitzung der Katholischen Frauengemeinschaft Schiefbahn. Es ging maritim zu, am Sonntagnachmittag in der Kulturhalle. Auf dem Bühnenbild waren Meeresbewohner zu sehen und am Grund stand eine antike Schatztruhe. Präsidentin Andrea Toups führte im Kapitänslook durch das gut vierstündige Programm.

Auf die Idee muss man erst einmal kommen: Das Programm startete mit einem Krabbensamba. Die Frauen waren spürbar motiviert. Zwar gibt es seit der Corona-Zeit nur noch eine statt bislang zwei närrische Sitzungen, aber das eingeschworene Karnevalsteam gab trotzdem Vollgas. „Ersttäterinnen“ gab es keine, stattdessen durften sich die Frauen über durchweg erfahrene Hobby-Karnevalistinnen freuen. Gastauftritte waren auch diesmal Fehlanzeige. Zu den besonders gelungenen Auftritten gehörte das Zwiegespräch zwischen Sandra Buchholz und Annemarie Callens. Buchholz verkörperte einen Mann, der glaubte, die Frau zu treffen, die er über eine Kontaktanzeige angeschrieben hatte. Die Frau wiederum suchte nur einen neuen Hund. Das Gespräch entwickelte sich schnell zu einer ungewöhnlich lustigen Geschichte, resultierend aus dem wechselseitigen Missverständnis.

Ein richtiges Schiefbahner original ist Monika Oyen – sie trat allein und zusammen mit ihrer Schwiegertochter Annika auf und strapazierte die Zwerchfelle der Besucherinnen auf das Äußerste. Auch als sie den Faden verlor und die Rede im Rollator lag, blieb sie cool. Das Publikum lachte. Ausgestattet mit einer Gitarre stimmte sie „Smoke on the Water“ von Deep Purple an und erntete dafür Jubelstürme.

Es ging bunt zu auf der Bühne. Sieben Frauen traten als „Flimmflämmchen“ auf, acht weitere ließen die zurückliegenden Jahrzehnte wieder aufleben – mit der jeweils passenden Musik und dem dazugehörigen Outfit. Orden hingegen gab es auch für die Männer, die ihr handwerkliches Können eingebracht hatten und von den Frauen augenzwinkernd-despektierlich „Lattenschrauber“ genannt wurden.

An diesem ausgelassenen Nachmittag sollten aber auch sentimentale Gefühle ausgelöst werden. Dafür hatte Mario Krebs mit seiner Kamera gesorgt. Es ging bei dem Video-Clip um Heimweh, um das überwältigende Glücksgefühl, von einer Reise heimzukehren und die „Wahrzeichen“ Schiefbahns wie den Fernmeldeturm oder die Pfarrkirche wieder zu sehen. Krebs hatte sich an einem Video der „Höhner“ orientiert. Parallel zur Willich-Version lief dieses – ein kleines Meisterwerk. Schiefbahner Platt war die gängige Sprache und das lokale Team um Christoph Heyes sorgte für original Willicher Befeuchtung der Kehlen.

(barni)