Drei Feuerwehr-Autos sind zwei zuviel
Die Tönisvorster Wehr hatte die Chance, preiswert an Fahrzeuge zu kommen.
Tönisvorst. Um ein Haar wäre die Tönisvorster Feuerwehr für kleines Geld zu drei „neuen“ (gebrauchten) Fahrzeugen gekommen. Doch daraus wird nichts. Gekauft werden soll jetzt nur ein Auto — doch das kostet womöglich mehr als die drei Gebrauchten aus Düsseldorf.
Doch der Reihe nach. Angestoßen hatte die Diskussion der Gerätewart der Feuerwehr, Gerd Zander. Er muss sich unter anderem um die Feuerlöscher in den städtischen Gebäuden kümmern. Dazu ist er normalerweise in Feuerwehrautos unterwegs — meist in einem altersschwachen Mercedes-Bus, der jetzt aber verkauft wird.
In der Feuerwehr und der Verwaltung machte man sich Gedanken über ein neues, geeignetes Fahrzeug. Gedacht war an einen kleinen Lieferwagen, was Wehrführer Rolf Peschken mit Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten besprach. Da für den Kauf keine Mittel zur Verfügung standen, wurden auch Leasing-Angebote eingeholt.
Parallel hat man bei der Wehr nach Alternativen gesucht — und wurde fündig: Die Messefeuerwehr in Düsseldorf bot drei kleine Fahrzeuge an, rund acht Jahre alt und im Paket für 6500 Euro zu haben.
Die Feuerwehr selbst hat einen kleinen Spendentopf, der für Ausrüstung verwendet wird, für die die Stadt kein Geld hat. Aus diesem Topf wären 4000 Euro dagewesen. Die Feuerwehr hätte gerne noch den Verkaufserlös für den alten Mercedes (1920 Euro) mit einbezogen, so dass nur noch ein Betrag von 580 Euro für die drei Fahrzeuge offen gewesen wäre. Hinzu kämen Steuer und Versicherung.
Die Feuerwehr hatte auch Vorschläge parat, wie die zwei zusätzlichen Fahrzeuge sinnvoll einzusetzen gewesen wären. So zum Beispiel für ein spezielles „Rendezvous“. Dabei nimmt schon jetzt einer der fünf im Gewerbegebiet Tack beschäftigten Feuerwehrleute ein Fahrzeug morgens mit zur Arbeit und sammelt im Einsatzfall bis zu vier weitere Kollegen an einem Treffpunkt ein. Zeitvorteil: bis zu sechs Minuten.
Doch die Stadt hat kein Interesse. „Ich bin mir mit dem Wehrführer einig: Drei Fahrzeuge sind nicht die Lösung, die wir brauchen“, sagt Wolfgang Schouten. Und nur einen der drei Wagen habe die Messefeuerwehr nicht verkaufen wollen.
Nun sieht sich die Stadt nach einem anderen Wagen um — gekauft oder geleast. Hier müssten monatliche Leasingkosten ebenso finanziert werden wie die Sonderzahlungen zu Beginn und am Ende. Dass dies am Ende teurer werden könnte, als der Kauf der Düsseldorfer Fahrzeuge, wollte Schouten nicht ausschließen. WD/bec