Ein „Masterplan“ für die Kinder
CDU will Betreuungsmodelle weiterentwickeln und verbessern.
Willich. Einstimmig hat die CDU-Fraktion ein vierseitiges Antragspaket auf den Weg gebracht, das die Entwicklung eines Masterplans für die Förderung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen zum Ziel hat. „Schon im Mai in der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses soll die Verwaltung eine Projektplanung vorlegen“, kündigte Fraktionschef Johannes Bäumges an.
In der Stadt Willich sei zwar in den vergangenen Jahren ein bürgerfreundliches Angebot der Kinderbetreuung geschaffen worden. Doch ein sich ändernder Bedarf und die öffentlichen Finanzen machten es notwendig, die bisherigen Modelle weiter zu verbessern.
Die CDU schlägt vor, den Ist-Zustand darzustellen, Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen weiterzuentwickeln sowie dafür geeignete Organisationsformen zu finden. „Dazu müssen wir verbindliche Zahlen haben“, sagt Schulausschuss-Vorsitzender Christian Pakusch, der Antworten der Verwaltung bis Ende des Jahres erwartet.
Im Elementarbereich hat sich die CDU Themen vorgenommen, die auch im Rahmen der Zukunftswerkstatt mit den Eltern diskutiert wurden: Es geht um die Entwicklung von U-3-Betreuung, Tagespflege, Kindertagesstätten und Ü-3-Angeboten. Die Fraktion stellt dazu viele Fragen: „Wie kann und soll der U-3-Ausbau erfolgen? Wie viele Plätze sollen zusätzlich eingerichtet werden? Unter welchen Aspekten soll bei einer Unterdeckung in den Kitas die Platzvergabe erfolgen?“ Auch zur Kostenverteilung soll die Verwaltung konkrete Zahlen vorlegen.
Im Bereich der Schulen wird die Frage gestellt, welche Chancen das Grundschulkonzept NRW für die Stadt Willich bietet. In diesem Zusammenhang fragt die CDU nach Bedarf und Kosten für die Offene Ganztagsgrundschule und möchte prüfen lassen, ob dort eine „rhythmisierende Struktur“ umsetzbar wäre. Dahinter steht eine Idee, die auch die Eltern im Rahmen der Zukunftswerkstatt angesprochen hatten, um die OGS zu entlasten. Danach können einzelne Klassenzüge Unterricht und OGS-Angebote über den ganzen Tag verteilt kombinieren (siehe dazu nebenstehenden Artikel).
Die Ganztags-Betreuung von Kindern und Jugendlichen hat große Auswirkungen auf Vereine, Jugendheime, Musikschulen und sonstige Einrichtungen. Die CDU fragt deshalb danach, wie man hier eine pädagogische Vernetzung erreichen kann und wie Vereine und Verbände finanziell für neue Aufgaben „ertüchtigt“ werden können.
Zu den einzelnen Punkten soll externe Fachkompetenz hinzugezogen werden. „Zugleich ist es aber auch notwendig, in den Prozess die Stadtgesellschaft (etwa über Workshops und Arbeitskreise) einzubeziehen“, heißt es in dem Antrag, der einen „Willicher Dialog“ zum Ziel hat.