Eine Insel mit sechs Schildern
Im Stadtgeflüster geht es heute um Verkehrssicherheit, eine „heiße Lebensphase“ und nostalgische Gefühle.
Willich/Tönisvorst. Diese Strecke kennt jeder Anrather — aber auch viele Pendler kennen sie, die von Oedt und Süchteln über Clörath in Richtung Autobahnauffahrt Neersen fahren. Auf der Straße Vennheide, von der Kreuzung Viersener Straße kommend, unmittelbar vor der Feuerwache Clörath, muss man das Tempo auf 30 Stundenkilometer drosseln und eine verschwenkte Verkehrsinsel umfahren. Dass dies auch wirklich gelingt, dafür sollen die blauen Verkehrsschilder mit den weißen Pfeilen sorgen. In jede Fahrtrichtung stehen je drei Schilder — die durchgezogenen Linien im schraffierten Mittelteil der Insel sind weitere Hinweise. Von diesem Schilderwald musste Kurt Lübke im Auftrag des Stadtflüsterers mal eine Blaupause machen.
Bleiben wir bei der Farbe blau. Erinnern Sie sich an das Osterwochenend-Wetter? Da war im Gegensatz zu gestern und vorgestern wenig blauer Himmel zu sehen. Es war regnerisch und windig. Deshalb wollte das Neersener Osterfeuer nicht recht lodern, weil das Holz zu nass war. Und es war so kühl, dass sich Pfarrer Markus Poltermann eine blaue Wintermütze angezogen hatte. Das sieht man nicht so häufig zur Priesterkleidung und so hat WZ-Fotograf Friedhelm Reimann des Geistlichen Kopfbedeckung im Foto festgehalten. Als Erinnerung an die kalten Tage im März.
Verlassen wir Willich und reisen nach Berlin zum Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer. Er freut sich immer über Besuch aus der Heimat. 50 Gäste waren es diesmal: Neben dem Bürgerbusverein Anrath, Mitgliedern des Seniorenbeirates der Stadt Willich und der Kleidertruhe aus Tönisvorst waren es auch Besucher aus Viersen. „Die Teilnehmer setzen sich ehrenamtlich außerordentlich für unsere Gesellschaft ein. Meine Einladung nach Berlin ist Wertschätzung und Dankeschön zugleich“, so Schummer. Neben dem Besuch am Arbeitsplatz des Abgeordneten wagten die Gäste auch einen „Blick hinter die Kulissen“ des Bundesnachrichtendienstes sowie des Auswärtigen Amtes und besuchten Ausstellungen rund um die deutsche Geschichte.
Seine Kneipe ist Geschichte, aber seine Liebe zur Musik lebt. Und das betont Jochen Contzen auf allen Kanälen. Das möchte man meinen, wenn man des Willichers neueste Pressemitteilung liest: „Eigener Radio-Sender“ ist sie überschrieben. Ab sofort könne man auf seinem Radiosender „coole Musik hören — wie im Jake damals“, schreibt er und meint seinen ehemaligen Treffpunkt. Nun ist seine Musik nicht mehr eine Kneipe, sondern einen Klick entfernt:
www.laut.fm/big-jake
Nun wechseln wir mal das Musikgenre. Dudelsäcke, Gemshörner, Lauten und Flöten: Das Ensemble Farfalla steht auf historische Instrumente. Am Freitag, 13. April, gastiert das Quartett mit Alter Musik und europäischen Traditionals um 19 Uhr im Kulturcafé Papperlapapp, Clevenstraße 15, in Vorst. Nach dem Konzert erklären die Musiker Interessierten die Instrumente. Der Eintritt ist frei, eine Hutgabe erbeten. Reservierung unter Tel. 02156/9158850 oder im Netz:
www.papperlapapp-kulturcafe.de
Für die Willicherin Marianne Bieniek ist der kommende Freitag ein besonderer Tag, also Abend. Denn ab 19 Uhr ist eine Lesung ihres Buches in der „Willicher Buchhandlung“. Die Veranstaltung wird musikalisch untermalt von Julian Gerst, einem Studenten der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf. Bieniek, die 1932 in Berlin geboren wurde und als „freie, freche Berliner Göre“ aufwuchs, ist gelernte Kinderkrankenschwester. Sie hat ihre Erinnerungen aufgeschrieben. Es ist ihr ein leicht lesbares Buch mit dem Titel „Ode an die Freiheit“ gelungen. Zeugnis des ereignisreichen Lebens der rüstigen 85-Jährigen.
Voller Leben ist auch die Hubertusschule in Schiefbahn. Die Ferien sind vorbei und die Schule hat nun viel vor. Vom 13. bis zum 22. April findet die traditionelle Musical- und Projektwoche der katholischen Grundschule statt. Die Musical-AG hat Probenwoche, während der Rest der Schule in Projektgruppen zum Thema Weltall arbeitet. Am 21. und 22. April sind um 15 Uhr Musical-Aufführung in der Kulturhalle. Am ersten Veranstaltungstag werden dort ab 13 Uhr die Ergebnisse der Projektwoche präsentiert. Die Musicalaufführungen sind als Gesamtkunstwerk von Spiel, Gesang, Kulisse und Requisite bekannt.
Besucher erwartet zu heißen Zeiten auch das Café Steffi in Neersen. Das Café kennen Neersener als Anlaufstelle für Frühstück, Kuchen und Eis. Inhaberin Stephanie Gagliardi hat sich aber vorgenommen, den Gästen mehr zu bieten. Nach dem erfolgreichen Start mit der Willicher Autorin Vera Nentwich konnte sie nun die Willicher Wechseljahre-Beraterin Janet Bolz gewinnen. Unter dem Motto „Jetzt geht’s in die heiße Phase . . . ich bin bereit“ dreht sich am 25. April alles um das Thema Wechseljahre. Eingeladen sind alle ab 35 Jahren, die mehr dazu erfahren möchten. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr und der Eintritt kostet 15 Euro. Reservierung unter Tel. 02156/4943087.
Ein Stückchen Nostalgie ist beim „Sternenhimmel“ von Anja Hasenbeck in der Anrather Fußgängerzone eingezogen. Einst waren es die Kaugummiautomaten, an denen für zehn Pfennige eine Kugel Kaugummi gezogen werden konnte. Und dann gab es noch die Modelle, aus denen ein Ring oder eine Kette bei Geldeingabe und einem Drehen am Hebel herausfiel. Die Automaten heißen heute „Toy Station“. Einer davon steht vor dem „Sternenhimmel“. Die Inhaberin konnte auf der Messe nicht widerstehen und orderte einen der Automaten. Kaugummis und Kunststoffschmuck sind allerdings nicht der Inhalt. Stattdessen sind „Squishy Meshballs“ und „Spikeballs with light“ derzeit im Inneren zu finden. Die leuchtenden Igelbälle und quetschbaren Bälle kullern für je einen Euro in Richtung Ausgang. Sie machen den Kindern genauso viel Spaß wie einst die Kaugummiautomaten ihren Eltern und Großeltern.