„Eingeschränkte“ Weiterfahrt

Vorsicht vor der Schranke am Ostring in St. Tönis. Die senkt sich nämlich manchmal für den Schluff. Deshalb sollten Autofahrer sonntags die Augen offen halten.

Willich/Tönisvorst. Wir nehmen das gute Ende der Geschichte gleich vorweg und sagen: Es ist weiter nichts Schlimmeres passiert. Hier heißt es gleich zweimal „Glück gehabt“. Einmal für den Autofahrer, der gestern auf dem Ostring in St. Tönis in Richtung Krefelder Straße unterwegs war. Er hat offensichtlich sowohl das akustische Signal „Ding, Ding, Ding“, als auch das Blink-Signal vor den Gleisen in Höhe der Jettankstelle überhört und übersehen. Er fuhr seinen Wagen jedenfalls weiter, als sich die Schranke für den Schluff schon senkte. Die Schranke setzte auf dem Dach des Autos auf. In dem Moment drückte WZ-Fotograf Kurt Lübke auf den Auslöser, ebenso überrascht wie erschrocken über den Schnappschuss, bei dem mehr Glück als Pech im Spiel war. Die Fahrt des Wagens konnte rechtzeitig weiter gehen.

Das Stadtgeflüster von letzter Woche zeigt offenbar Wirkung: Am Mittwoch hat der Bauhof der Stadt Tönisvorst den Bauzaun um die ehemalige Tankstelle am Westring von sämtlicher Plakatwerbung befreit. „Die Einsehbarkeit der Straßen war eingeschränkt“, begründet Catharina Perchthaler, Sprecherin der Stadt, den Schritt. Der Grundstückseigentümer sei außerdem informiert und auf das Unkraut hingewiesen worden. Perchthaler: „Mehr kann die Stadt nicht tun. Eine Gefahr geht von dem Unkraut für die öffentliche Sicherheit nicht aus.“ Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten hat versichert, dass der Zaun Plakat-frei bleiben solle. Worüber sich ein Anwohner der Alten Weberei sehr freut: „Auf Herrn Schouten ist Verlass!“

Wir wenden uns nun der Viersener Straße in St. Tönis zu, denn auch dort, in Höhe Hausnummer 82, steht das Unkraut auf einem Grundstück sehr hoch, ein Zustand, der immer wieder ein Ärgernis für Anwohner Erwin Reuvers ist. „Seit über 20 Jahren liegt das als Ruine“, sagt er. Nachgehakt zum Stand der Dinge bei der Stadt Tönisvorst, sagt Sprecherin Catharina Perchthaler der WZ: „Die Stadt ist in der Angelegenheit seit Jahren aktiv.“ Das sei aber ein laufendes Verfahren, deshalb könne sie nichts Konkretes sagen. Nur soviel: „Es gibt schöne, positive Signale.“

Keine Frage, es ist interessant, es ist erlaubt und genehmigt. Die Rede ist von dem neuen Anbau eines Hauses an der Bruchstraße in Vorst. Einen Passanten lässt die Bauweise an ein „Seitenschiff“ denken, ganz so, als handele es sich um einen kirchlichen Bau. Und was findet der Stadtflüsterer: „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.“

Der zweite Roman ist draußen. Der St. Töniser Sebastian Stammsen hat gerade sein Werk „Kettenreaktion“ veröffentlicht. Es geht um die Sicherheit deutscher Atomkraftwerke und der Mann schwört Stein und Bein, dass er von der aktuellen Brisanz (Fukushima, Ausstieg aus der Kernenergie) noch nichts wusste, als er mit dem Roman begann. Ein bisschen stammt die Thematik aus der eigenen Biografie, Stammsen war im Umweltministerium Baden-Württemberg in der Abteilung Kernenergie-Aufsicht. Nun ist der Roman fertig. Stammsen stellt ihn am Montag, 15. August, 11 Uhr, in Krefeld vor. Ort ist die Bar Celona im Benischhaus, Petersstraße.

Zuletzt freute sich der heimische Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer über 170 Besucher aus dem Kreis Viersen in Berlin, darunter der Männergesangverein Cäcilia Vorst, die Siedlergemeinschaft Vorst und die CDU Kempen. Im Rahmen einer Führung durch das Reichstagsgebäude und das Paul-Löbe-Haus erlebten sie das politische Berlin hautnah. Im Fraktionsvorstandssaal der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bekamen die Besucher die Gelegenheit mit ihrem Abgeordneten über seine parlamentarische Arbeit zu sprechen. Er berichtete vom Alltag eines Abgeordneten. Gekrönt wurde der Tag von einem Ständchen des Männergesangsvereins Cäcilia Vorst in der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Da schallte das Lied „Ja wee send Lüüüü vom Niederrhein“ besonders schön.

Als Fan des Sommer-ABCs in der Westdeutschen Zeitung outet sich die Willicherin Marianne Bieniek. Sie kennt das Thema quasi aus eigener Anschauung, nämlich vom Sommer-ABC von James Krüss. „Diese lustigen ABCs, von Anfang bis Zebra, lerne ich mit „meinen“ Kindern in der Mühlenfeldschule, wo ich als Lesepatin im Einsatz bin. Es macht viel Spaß und trainiert die grauen Zellen im Gehirn“, schreibt die frühere Lehrerin.

Wir bleiben noch einen Moment beim Thema: „Haben Sie in Ihrem Sommer ABC schon was für den Buchstaben O?“ Das fragte unlängst Wilhelm Otto, Heimatdichter und Bewohner des Schiefbahner Seniorenstiftes, die Redaktion. Falls dies nicht der Fall sein sollte, schlage er kurzerhand sich vor — O wie Otto. Um gleich augenzwinkernd anzufügen: „Ich bin nicht größenwahnsinnig.“ Geht nicht, muss der Stadtflüsterer ihm sagen, denn unter O erscheint am Dienstag etwas anderes. Das Sommer-ABC ist eben kein Wunschkonzert. Das hat auch schon WZ-Kollege Peter Korall erfahren müssen. Der hatte sich nämlich für den Buchstaben S eine große Abhandlung über Schalke gewünscht — Sie wissen schon, dieser Fußball-Club aus dem Ruhrgebiet. Iss nich.

Einen Wunsch hat Waltraud Kalla, der aber nichts mit Buchstaben zu tun hat. „Die mündliche Zusage habe ich bereits, ich warte jetzt nur noch auf den schriftlichen Bescheid“, sagte die Chefin des Restaurants „Em Tömp“ vor einigen Tagen. Waltraud Kalla möchte gerne wie andere Schiefbahner Geschäfte auch, so etwa die Eisdiele „Marta“, Taverne-Grill oder „Kaffeeklatsch“, einen Teil ihrer Gäste draußen bewirten. Auch der „Genussgrill“ von Imam, nur 60 Meter von „Em Tömp“ entfernt, will seine Grill-Spezialitäten künftig auch nach draußen bringen. Mal sehen, wann der Bescheid kommt. Nicht, dass der Herbst dann schon vor der Tür steht.