Tausch-Börse in Vorst Kinder und Jugendliche im „Tausch-Rausch“

Vorst · Spielzeug, Bücher, Kleidung und vieles mehr hatten die Teilnehmer der ersten Tausch-Börse im Paul-Schneider-Haus mitgebracht. Die Veranstaltung sollte den Kindern und Jugendlichen auch das Thema Nachhaltigkeit näher bringen.

Aus verschiedenen evangelischen Kirchengemeinden der Region waren die Tausch-Partner nach Vorst gekommen.

Foto: Norbert Prümen

Der evangelische Kirchenkreis Krefeld-Viersen hatte am Sonntag erstmals zum „Tausch-Rausch“ ins Paul-Schneider-Haus nach Vorst eingeladen. Dort hatten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, Spielzeug, Bücher und Kleidung zu tauschen. Auf großen Tischen hatten die Teilnehmer aufgebaut, was sie gern mit anderen tauschen wollten. Dabei war von Brettspielen über Bücher bis hin zur Cakepop-Maschine alles dabei.

Mittauschen durfte jeder, der zwischen 10 und 27 Jahre alt war. Mehr als 20 Kinder und Jugendliche aus den Gemeinden Meerbusch-Osterath, Anrath-Vorst, Kaldenkirchen, Viersen-Süchteln und St. Hubert nahmen das Angebot des Kirchenkreises an. „Unser Kirchenkreis ist riesig, und die Jugendlichen kommen sonst nicht zusammen, daher freut es mich umso mehr, dass wir heute diese Aktion anbieten können“, sagte Organisatorin Kathrin Zawiasa. Die Jugendleiterin aus Büderich hatte die Veranstaltung mit ihrer Kollegin Yvonne Houf aus Süchteln organisiert.

„Viele Gemeinden hatten eine ähnliche Idee. Daher haben wir Jugendleiter uns zusammengeschlossen und den Tausch-Rausch geplant. Da Vorst sehr zentral in unserem Kirchenkreis liegt, hat sich das Paul-Schneider-Haus als Veranstaltungsort angeboten“, erklärte Zawiasa.

Jacob Zuber aus der Gemeinde Meerbusch-Osterath hatte sich auf den Weg nach Vorst gemacht, um Pokémon-Karten zu tauschen. In einem dicken Ordner präsentierte er seine große Sammlung. Ein Tauschpartner war auch schnell gefunden. „Jede Karte, die ich hier tauschen kann, hat die Anreise schon lohnenswert gemacht“, freute sich Jacob Zuber über seine Neuheiten.

Besonders beliebt war auch die Schmuckecke. Aus bunten Perlen wurden hier Ketten, Armbänder und andere Schmuckstücke kreiert. Darüber hinaus bot die Schmuckecke den Interessierten die Möglichkeit, mitgebrachte Schmuckstücke zu reparieren. „Alle stürzen sich auf den Schmuckstand“, sagte die Jugendleiterin lachend.

Auch eine Nähecke hatten die Organisatoren in dem großen Saal des Paul-Schneider-Hauses eingerichtet. Hier hatte jeder die Möglichkeit, getauschte Kleidung umzunähen. Auch eigene kaputte Kleidungsstücke konnten die Besucher des „Tausch-Rausches“ mitbringen und unter fachkundiger Anleitung reparieren. Schnell wurde ein Knopf angenäht oder ein Loch geflickt, und die Kleidungsstücke sahen wieder wie neu aus.

Reparieren, umnutzen, weiterverwenden und recyclen waren die Schlagwörter der Veranstaltung, denn mit der Aktion sollte den Kindern und Jugendlichen das Thema Nachhaltigkeit nähergebracht werden. „Der „Tausch-Rausch“ soll nicht nur das Taschengeld schonen. Es geht uns auch um den Gedanken der Nachhaltigkeit, damit Dinge nicht weggeworfen, sondern heute hier zum Tausch angeboten werden.

Schließlich ist ,ökofair’ ein wichtiges Stichwort für unseren Kirchenkreis“, sagte die Büdericherin. Kathrin Zawiasa und ihrer Kollegin Yvonne Houf war es auch wichtig, die Sozialkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu schulen. Vor allem nach Corona falle es vielen schwer, auf fremde Menschen zuzugehen. Die Tauschgespräche seien dafür allerdings ein toller Einstieg.

Nach dem Tausch-Rausch bot das Paul-Schneider-Haus die Möglichkeit, zusammenzusitzen und sich auszutauschen. Dazu gab es eine große Kuchenauswahl und Hotdogs. Während in der oberen Etage fleißig getauscht, genäht und gebastelt wurde, konnten Interessierte im „Tauschkino“ Filme zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen ansehen. Alexandra Thevissen betreute das Kino. Die Diakonin hatte den Kirchenkreis für die Veranstaltung nach Vorst eingeladen. „Ich denke, dass alle, die heute hier waren, etwas Schönes zum Tauschen gefunden haben“, zog Thevissen ein positives Fazit.
Auch Zawiasa zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung. „Durch Krankheitsfälle konnten einige Gemeinden heute leider nicht teilnehmen. Für das erste Mal bin ich allerdings zufrieden. Ich denke, dass wir diese Veranstaltung auch im nächsten Jahr anbieten werden“, sagte die Organisatorin.