Tönisvorst Frau Höpker bittet zum Gesang

Ein Chor für einen Abend — das Erlebnis steht 600 angeswilligen Gästen bevor, die sich nächste Woche durch das Liedrepertoire der Pianistin und Sängerin dirigieren lassen.

Foto: Höpker

St. Tönis. Singen macht glücklich. Die Botschaft strahlt das Foto aus, das Frau Höpker auf ihrer Homepage im cremeweißen Hosenanzug zeigt, einen Arm dirigierend in die Höhe gehoben, ein strahlendes Lächeln im Gesicht — breit und ansteckend.

Foto: Lübke

„Singen macht glücklich“ ist auch die Botschaft ihres Erfolgsrezepts, mit dem Frau H. seit 2008 durch ausverkaufte Hallen NRW-weit und weit darüber hinaus zieht. Bei ihr, der Wahlkölnerin, die wertefest in der westfälischen Heimat verwurzelt ist, wird jedes Publikum in Stadt und Land zum Chor.

Ihr Auftrittskonzept ist fast zehn Jahre alt. Endlich wird Tönisvorst auch den Höpker-Tourneedaten hinzugefügt. Stadtkulturbund-Zuschauer hatten Peter Siegel auf die Entertainerin, Organistin, Pianistin und Sängerin, aufmerksam gemacht. Er brachte die Idee mit in den Vorstand, wurde von Kollegen bestärkt und kontaktierte Künstlerin Katrin Höpker. Das ist fast zwei Jahre her. Siegel: „Sie sagte spontan ein Gastspiel in Tönisvorst zu, meinte aber gleich, dass das dauern könne.“ Siegel und seine Frau erlebten die Musikerin schließlich im vergangenen Jahr erstmals live. „Eine ganz charmante Frau. Da gehen die Leute glücklich raus.“

Katrin Höpker passt das Lied-Repertoire an das Publikum eines Gastspielabends individuell an.

600 Karten für Freitagabend sind verkauft. Wer noch aufs Dabeisein spekuliert, muss darauf hoffen, dass Karten kurzfristig zurückgegeben werden.

„Ich bin pünktlich da“, sagt Frau Höpker, ganz Westfälin. Sie hat ihre „Frühlingsliste 4“ mit 175 Titeln im Gepäck, mischt sie aber jeden Abend neu: „Es gehören so unfassbar viele Songs zu meinem Repertoire — 1300 Datensätze — die habe ich alle im Kopf.“

Alle Medleys sitzen, alle Noten „gehen vom Kopf über meine Finger in die Tasten“, sagt Katrin Höpker. Gerlernt ist gelernt, von Kindesbeinen an. Ihr Gedächtnis ist geschult, „über Jahrzehnte gefüttert“.

Katrin Höpker

Die Freude aufs Musizieren ist immer da. Das klappt unter anderem deshalb so gut, erzählt Katrin Höpker, weil „in meinem Büro absoluter Seelenfrieden herrscht“ — keine Musik, kaum Radio. „Ich höre nur konzentriert Musik.“

In Tönisvorst wird sie auch mit ihrem Chor des Abends einen „musikalischen Fingerabdruck hinterlassen“ — abgestimmt auch auf ihre Mitsänger im Publikum, deren Zusammensetzung, Alter, Geschlecht. Mit gesunder Anspannung, großer Freude und immer demütigem Respekt gehe sie in die Singabende. Und schaue dann nach Möglichkeit jeden einzelnen an. In diesem Sinne: Man sieht und hört sich bei Frau Höpker.