Großes Engagement für die Heimat

Heinrich Driehsen ist mit der Seulen-Medaille der Stadt Tönisvorst geehrt worden. Dafür vorgeschlagen hat ihn seine Bruderschaft.

Foto: Lübke

Tönisvorst. Viele kennen ihn von der „Milchtankstelle“ in Unterweiden: Heinrich Driehsen. Doch ein Gespräch über die Landwirtschaft war nicht der Grund, weshalb sich der 56-Jährige gestern mit Ehefrau Marietta und Tochter Daniela bei Kaffee und Kuchen im Kaminzimmer des alten St. Töniser Rathauses einfand. Für seine langjährige Tätigkeit im Bereich Heimat- und Brauchtumspflege wurde er vielmehr durch Bürgermeister Thomas Goßen mit der Seulen-Medaille der Stadt Tönisvorst geehrt. „In Anerkennung seiner besonderen Verdienste für das Allgemeinwohl“ — so der Bürgermeister in seiner Laudatio.

Seit 37 Jahren ist Heinrich Driehsen Mitglied der Hoteser St. Sebastianus Schützenbruderschaft Benrad-St. Tönis. Nicht nur das: 25 Jahre arbeitete er dort im Vorstand mit, so unter anderem als Schriftführer. Von 2010 bis Anfang 2017 war er zudem Erster Brudermeister. Ab 2002 hatte er die Bruderschaft für vier Jahre als König angeführt — 2004 wurde er sogar Bezirkskönig.

Auch an anderen Stellen ist Heinrich Driehsen ehrenamtlich aktiv geworden. So zum Beispiel in der Ortsbauernschaft und als Gebietsvertreter der Rinderunion West. Dort ist er auch im Aufsichtsrat. Hinzu kommen sechs Jahre Engagement im Kirchenvorstand und die Mit-Gestaltung der „Höfe-Tour“ 2016.

Das „trocken Brot der Vorstandsarbeit“, so Thomas Goßen, hat Heinrich Driehsen über viele Jahre also ausgiebig gekostet und dabei geholfen, so manches schöne Fest der ältesten Schützenbruderschaft im Bezirksverband Kempen — sie stammt von 1395 — vorzubereiten. Ein „Bekenntnis zur Heimat“ nannte der Bürgermeister das.

Schon vor einem Jahr war der 56-Jährige von seiner Bruderschaft (sie hat 129 Mitglieder) für die Seulen-Medaille vorgeschlagen worden. Bis vor zehn Tagen gelang es auch, die bevorstehende Auszeichnung vor ihm zu verbergen. Zur Verleihung, auf die Heinrich Driehsen nach eigenem Bekunden „sehr stolz“ ist, erschienen jetzt Norbert Parlings (Brudermeister Hoteser), Richard Häuser (General) und Stefan Bongartz (Schießmeister) sowie Bezirksbundesmeister Uli Loyen.

2020 feiert die Bruderschaft ihr 625-jähriges Bestehen. „Die ersten Vorbereitungen dafür werden schon getroffen“, verriet Brudermeister Norbert Parlings. „Du glaubst nicht, wie gespannt ich bin“, antwortete sein Vorgänger mit breitem Grinsen und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.