Aktion von Nabu und Stadt Willich Helfer pflanzen Ersatz für gefällte Bäume

Willich · Zum zweiten Mal unterstützte der Nabu Willich die Stadt bei einer Nachpflanzaktion. Diesmal ging es um zehn Winterlinden an der Schiefbahner Straße.

An der Schiefbahner Straße wurden am Samstagmorgen neue Winterlinden gepflanzt, nachdem ihre Vorgänger gefällt werden mussten.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Entlang der Schiefbahner Straße, kurz vor der Kurve bei Landwirt Friesen, herrscht rege Betriebsamkeit. Zehn rund vier Meter hohe Winterlinden sind gerade per Traktor zu ihren künftigen Standorten in dem Grünstreifen gebracht worden, der die Straße von Rad- und Fußweg trennt. An den einzelnen Pflanzlöchern greifen 13 Mitglieder des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) Willich sowie Udo Hormes vom Team Umwelt und nachhaltige Stadtentwicklung der Stadt Willich zu Schaufeln. Alle tragen Warnwesten.

„Wir haben die Fläche für die Pflanzlöcher bereits maschinell gelockert. Jetzt muss per Handarbeit die Erde herausgeholt werden, damit wir pflanzen können“, sagt Sebastian Otterbein vom Grünflächenamt der Stadt, der ebenfalls vor Ort ist.

Zum zweiten Mal unterstützt der Nabu Willich die Stadt bei einer Nachpflanzaktion. Im vergangenen Jahr brachte man gemeinsam am Levenweg in Neersen zwölf Bäume in die Erde. Nun sind es Winterlinden, die die bereits gefällten zehn Linden an der Schiefbahner Straße ersetzen sollen. Die Stadt trägt die gesamten Kosten für die Nachpflanzung, der Nabu bringt sich ehrenamtlich mit Arbeitskraft ein. „Die Winterlinden waren durch Sonnenbrand so stark geschädigt, dass ihre Standsicherheit gelitten hat“, erklärt Otterbein die Fällung. Um diesem Phänomen bei den Neuanpflanzungen vorzubeugen, sei ein sogenannter Weißanstrich geplant, berichtet er weiter.

Inzwischen sind die ersten Pflanzlöcher neben den alten Baumstümpfen ausgehoben. Die Stümpfe werden im Nachgang durch die Stadt noch bodengleich abgeschnitten und per Wurzelfräse entfernt. Mit vereinten Kräften rollen Jack Sandrock und Martin Jost den ersten Baum mit seinem Pflanzballen ins Loch. „Die oberen Bänder“, erinnert Brigitte Jost und deutet auf die weißen Bänder, mit denen die oberen Äste zusammengehalten werden. Ein leichtes Kippen des Baumes, und Jörgen Steidel schneidet mit der Schere die Halterungen durch.

Sekunden später steht der Baum gerade im Pflanzloch, die Erde kann angefüllt werden. Dabei hilft einer der Jüngsten: Der sechsjährige Hannes lässt es sich nicht nehmen, ebenfalls Schäufelchen um Schäufelchen Erde auf den Wurzelballen zu geben. Auch Steffen Fischer und sein Sohn Niklas sind fleißig. Gemeinsam hat das Vater-Sohn-Team die erste Winterlinde gesetzt.

An den ersten Bäumen wird bereits die Pfahlramme genutzt, um die Pfähle für das Anbinden der Bäume in den Boden zu bringen. Querleisten werden angenagelt, der meterlange Sisalstrick wird auf die nötige Länge gekürzt. Nach gut zwei Stunden sind alle Winterlinden eingesetzt und angebunden. Mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken vor Ort geht die Aktion zu Ende. Nabu und Stadt sind sich sicher, dass weitere Aktionen folgen werden. Denn die Zusammenarbeit läuft sehr gut.