Ausstellung im Hinzen-Haus Herbert von Werden plant seine erste Kunstausstellung
Willich · Herbert von Werden, vor allem durch seine Musik bekannt, eröffnet im Mai seine erste Kunstausstellung. Seit dem Renteneintritt widmet er sich wieder der Malerei.
. (tre) Wenn in Willich der Name Herbert von Werden fällt, dann denken die meisten Bürger an Musik. Denn der 73-Jährige gehört zur Oldie-Coverband „McLennon“ und hat schon mit so manchem Auftritt für unvergessliche Momente gesorgt. Er war es auch, der während seiner beruflichen Zeit als Lehrer am St.-Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn die Lehrerband mit ins Leben rief. „Ich mache aber nicht nur Musik“, bemerkt er lächelnd und blickt auf die großrahmigen Bilder, die im Wohnzimmer stehen, und die bald sorgfältig verpackt und transportiert werden.
Für den Willicher steht eine Premiere an. Er führt seine erste eigene Ausstellung durch und das zentral in Willich. Im Hinzen-Haus, direkt neben der Kirche St. Katharina gelegen, lädt von Werden am 6. Mai ab 17 Uhr zur Vernissage ein. „An Gruppenausstellungen habe ich schon mehrmals teilgenommen. Eine Ausstellung, wo hingegen nur meine Werke zu sehen sind, gab es bislang noch nicht“, sagt er.
Die Malerei hat ihn schon während seiner Studienzeit fasziniert. Damals malte er bereits selbst. Doch mit dem Eintritt in den Schuldienst 1981 und der Gründung einer eigenen Familie blieb nicht mehr viel Zeit für das Hobby, zumal es auch die Musik gab. Die Pinsel verschwanden in der Ecke, der Bass gab den Ton an. Doch mit der Rente erhielten Leinwand und Farbe eine neue Chance. „Ich hatte die Zeit und habe wieder mit dem Malen begonnen“, sagt von Werden. In seinen Bildern spielt sein Interesse für Geschichte – der Willicher war Deutsch- und Geschichtslehrer – eine große Rolle. Er verknüpft Geschichte mit zeitgenössischen Gegebenheiten und Figuren. Auf diesem Weg entstehen die interessanten Zeitsprünge, die auch die Vorlage für den Titel seiner Ausstellung sind.
Michelangelos David ist so mit einer Tänzerin aus der Jetztzeit beim Tango Argentino anzutreffen. Macht der Antike und Musik der Modernität verbindet sich indes beim Aufeinandertreffen von Caesar und Yoko. In der Theaterloge der 1930er Jahre taucht das Smartphone auf und die junge Cellistin ist vor der künstlerisch gestalteten Kulisse der Antike zu sehen. In seinem Arbeitszimmer, wo von Werden früher die Hefte seiner Schüler korrigierte, entstehen heute die ausdrucksstarken Werke auf Leinwand. Statt Rotstift ist die ganze Farbpalette im Einsatz, wobei von Werden verschiedene Maltechniken einsetzt.
Die Ausstellung wird bis Ende Mai im Hinzen-Haus zu sehen sein, wobei der Willicher auch vor Ort malen wird. „Kreative Zeitsprünge“ ist von montags bis freitags jeweils von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Dazu kommt der Samstag mit Öffnungszeiten von 11 bis 18 Uhr.