Thema im Sozialausschuss Politiker diskutieren über Hospiz in Willich

Willich · Derzeit gibt es in der Stadt Willich kein Hospiz. Darüber, ob es möglich ist, stationäre Hospizplätze oder ein ambulantes Angebot einzurichten, diskutierte jetzt die Politik.

Die Auslastung im Hospiz in Viersen variiert stark.

Foto: dpa, Jens Wolf

(djm) Politik und Verwaltung wollen sich weiter mit dem Thema eines Hospizes in Willich beziehungsweise einer guten ambulanten Palliativversorgung beschäftigen. Das ist der Tenor einer Diskussion zu dem Thema im Sozialausschuss.

Der Hintergrund: Der Ausschuss hatte die Verwaltung im Februar 2022 beauftragt, zu prüfen, „inwieweit die Möglichkeit besteht, in der Stadt Willich stationäre Hospizpflegeplätze einzurichten sowie eine ambulante Hospizpflege zu installieren“. Die Recherche sollte in Abstimmung mit dem Kreis Viersen erfolgen. Hierzu hat der Kreis den Bericht Palliativ Care 2023 vorgelegt. Darin wird unter anderem dargelegt, dass die Auslastung des Hospizes in Viersen im Jahresverlauf stark variiert und in Spitzenzeiten 95 Prozent beträgt. „Die rechnerischen Grundlagen ergeben einen Mehrbedarf an stationären Hospizplätzen im Kreisgebiet von fünf bis acht Plätzen“, so der Bericht. Andererseits sei das Thema „in einem größeren geografischen Kontext als einem Landkreis zu betragen“. Der für das Thema zuständige Verband der Ersatzkassen teile das Land NRW in zwei Versorgungsgebiete und sehe „in beiden ein zum aktuellen Zeitpunkt insgesamt ausreichendes Angebot an stationären Hospiz-Plätzen“, so der Bericht weiter. Die Willicher Sozialpolitiker nahmen den Bericht des Kreises zur Kenntnis, hatten aber Anmerkungen. Dietmar Winkels (SPD) wollte das Thema bezüglich der Situation in Willich „nicht aus dem Auge verlieren“. Barbara Jäschke (CDU) las „zwischen den Zeilen … eine steigende Tendenz“. Heike Senge (Grüne) wies darauf hin, dass die Krankenhäuser oft Wartezeiten bei der Überleitung schwerstkranker Menschen hätten. Andererseits zeigten die Zahlen, dass die stationären Plätze zeitweise nur zu 75 Prozent ausgelastet seien. Es müsse in Willich darauf geachtet werden, dass die ambulante Palliativversorgung „sehr gestützt“ werde, regte sie an. Dazu gehöre, dass die hausärztliche Versorgung und deren Qualifizierung sichergestellt werden müsse. Paul Schrömbges (CDU) sagte, dass die stationäre Hospizpflege teuer sei, folgte aber Senges Ansicht, dass die palliativmedizinische Fachversorgung in Willich gut sein müsse.

Bürgermeister Christian Pakusch (CDU), der als Vertreter der erkrankten Beigeordneten Brigitte Schwerdtfeger an der Sitzung teilnahm, wollte ein Stück weit positives Denken einbringen: Er teilte mit, dass in Kürze eine junge Ärztin im früheren Service-Büro der Stadtwerke Willich eine Praxis eröffnen werde. Volker Sternemann (Geschäftsbereichsleiter Soziales) informierte über ein neues Projekt des Kreises, um die Berufe in der Pflege attraktiver zu machen.

(djm)