Interview mit Prinz Heino I. :Schwarz kann einpacken
Bestens gerüstet zeigte sich am Donnerstagabend Prinz Heino I. Unmittelbar vor dem Sturm sprach er mit der WZ.
<strong>St. Tönis. Wer Heino I. und ihre Lieblichkeit Helga I. am Donnerstag in die Augen blickte, der wusste: Bürgermeister Albert Schwarz kann seine Herrschaft über das Rathaus in wenigen Minuten entweder in die Tonne hauen oder in der Pfeife rauchen. Der närrische Herrscher über Tönisvorst hatte seine Machtübernahme minutiös geplant. Deshalb war er keine Sekunde nervös. Gemeinsam mit der WZ wagte er sogar einen Blick in die Zukunft. Zehn Minuten bevor der Zauber auf dem Rathausvorplatz losging, schaute Heino Thelen in den Kaffeesatz und erzählte lässig, wie die Sache ablaufen würde. Majestät, sind Sie schon heiß?HeinoI.: Ja, wir stehen in den Startlöchern. Ich habe für heute Abend - besonders für meine Helga - das Drehbuch geschrieben. Wir ziehen mit Musik zum Rathausplatz. Wir werden versuchen, den Bürgermeister mit Fastelovends-Musik gleichzeitig nervös zu machen und ihn zu locken. Glauben Sie, dass das klappt?HeinoI: Ja sicher. Mit dem Hörnermarsch des Fanfarenzuges kriegen wir das hin. Für den Bürgermeister sieht die nahe Zukunft genauso aus wie sein Name das schon sagt. Kinderprinzessin Lisa und Helga I. werden ihn auffordern, zu kapitulieren, das wird der erstmal ablehnen. Doch wohl, weil er mit seiner Verwaltungsspitze starke Verbündete hinter sich weiß.HeinoI: Von wegen. Der wird sich wundern. Die Verwaltungsspitze ist übergelaufen. Die werden hier gleich vorgefahren. So wie man das früher mit Menschen machte, die an den Pranger gestellt werden sollten. Vorgeführt werden sie dabei von 15 Möhnen. Sie merken, das alles ist streng fair, demokratisch und unparteiisch. Dann wird der gute Albert aber sicher schnell die Mücke machen, oder?HeinoI: Das weiß man nicht so genau, der kann ein richtiger Sturkopf sein. Da können vorher schon alle gegen ihn gestimmt haben, das macht ihm womöglich nichts aus. Aber wir haben noch was in der Hinterhand. Und das wäre?HeinoI: Er muss mit mir Gitarre spielen. Das hat er als Schüler schon getan. Mal sehen, wer das dann besser kann. Darüber lassen wir natürlich auch wieder so richtig demokratisch abstimmen. Und dann schicken wir die Kinderprinzessin mit den Möhnen vor. Dann holen wir uns ihn. Er kann dann einpacken. Wie geht’s dann weiter?HeinoI: Wir feiern im Ratssaal, wo sowieso schon den ganzen Tag über eine Party läuft. Später geht’s dann in die Prinzenlokale. Sonst noch was?HeinoI: Ja, wir brauchen unbedingt gutes Wetter für den Zug. Wenn Sie jemanden kennen, der was machen kann, reden Sie mit ihm. Ich hab’ schon gebetet.
Anm. d. Redaktion: Es kam alles so, wie der Prinz es vorhergesagt hatte. Der Bürgermeister - gar schmählich von seiner Verwaltungsspitze im Stich gelassen - konnte einpacken und nur noch zwei Stadtschlüssel rausrücken.