Altweiber: Garde stürmt gegen Berg-Vagabunden
Die Narren kämpften am Schloss Neersen nicht nur mit der Verwaltung, sondern auch mit dem miesen Wetter.
<strong>Neersen. Es stürmte ganz schön, als das Schloss am Donnerstag um 18.11 Uhr erstürmt werden sollte. Und da ein Unglück bekanntlich selten alleine kommt, setzte auch noch Regen ein: Schlechte Voraussetzungen für neue Zuschauerrekorde. Tatsächlich war es eine überschaubare Zahl von Karnevalsfreunden, die miterlebten, wie Bürgermeister Josef Heyes und sein Gefolge Schlüssel und Geldschatulle an die Narren übergaben.
"Warum kann Karneval nicht im Sommer sein?", fragte ein Mitglied der Prinzengarde der Stadt Willich, deren Fahne im kräftigen Wind arg strapaziert wurde. Frieder Nöhles, Vorsitzender des Festausschusses Willicher Karneval, hatte mit den Frierenden aber kein Erbarmen: Er dachte gar nicht daran, die Erstürmungszeremonie wetterbedingt zu verkürzen.
Endlich gab es neben dem Kinder- wieder ein "großes" Prinzenpaar - Prinz Matthi-asII. forderte unter anderem "Geld für alleinerziehende Opas und beheizte Bürgersteige". Nachdem die kräftige Mitglieder der Prinzengarde drei Mal mit dem Rammbock angegriffen hatten, wurde die Tür geöffnet, Martina Stall hielt die weiße Fahne hoch, Josef Heyes übergab Schlüssel und Geld.
Die Narren hoffen jetzt, dass wenigstens der Tulpensonntagszug bei angenehmerem Wetter stattfinden wird.