Willicher Politik Katzenvideos statt Homepage von „Für Willich“

Die aus der SPD hervorgegangene Fraktion will eine Wählergemeinschaft gründen.

Das Netz ist überschwemmt von Katzenvideos. Wer die www.fuer-willich.de bzw. www.fuerwillich.de im Netz besucht, landete bis vor kurzem auf einer SPD-Seite - und aktuell auf einer Seite mit musikalischen Katzenvideos.

Foto: Axel Heimken

Willich. Die im Vorjahr gegründete Fraktion „Für Willich“ will eine Wählergemeinschaft gründen und 2020 bei der Kommunalwahl antreten. Wie die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Theresa Stoll im Gespräch mit der WZ erklärte, sei für Ende September die Gründungsversammlung geplant.

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24 Kandidaten für den Stadtrat müssen aufgebracht werden. Derzeit besteht „Für Willich“ nach Angaben von Stoll aus acht Personen. Neben ihr selbst und den Ratsmitgliedern Detlef Nicola und Martin Dorgarthen zählt unter anderem Lena Stoer zu diesem Kreis. So wie die drei anderen gehörte auch sie früher der SPD an.

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Nach wie vor ist das Verhältnis zwischen den Sozialdemokraten und „Für Willich“ alles andere als normal. Am besten ist dies derzeit an einem fast schon absurden Streit um die Internet-Domain www.fuer-willich.de bzw. www.fuerwillich.de zu erkennen. Wer die Fraktion unter diesen Adressen im Netz sucht, landete bis vor kurzem auf einer SPD-Seite - und aktuell auf einer Seite mit musikalischen Katzenvideos. „Damit wird auf die Absurdität der Debatte angespielt. Anstatt sich konstruktiv mit Inhalten zu beschäftigen, nutzt „Für Willich“ die Zeit, um sich an der SPD abzuarbeiten und vermeintliche Vorwürfe vorzutragen“, kommentiert dies der stellvertretende Fraktionschef Hendrik Pempelfort. Zudem sei „Für Willich“ ja im Besitz der passenden Domain www.fürwillich.de: „Herzlichen willkommen in der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts.“ Und weiter: „Wir raten Nicola & Co. dringend dazu, die politische Arbeit aufzunehmen und sich endlich auf die Inhalte zu konzentrieren, für die sie die SPD-Wähler in den Stadtrat gewählt haben.“

Theresa Stoll betont dagegen, die inhaltliche Arbeit habe ihre Fraktion längst aufgenommen und sei auch mit mehreren Anträgen erfolgreich gewesen - anders als die Sozialdemokraten. „Ich weiß, dass die SPD deshalb frustriert ist.“ Für das „Kapern“ der Domain durch die ehemaligen Parteifreunde hat sie dagegen wenig Verständnis. Diese sei „Für Willich“ sogar zum Kauf angeboten worden. Kostenpunkt? „Für 1000 Euro hätten wir sie nicht bekommen.“ Notfalls müsse man jetzt den Rechtsweg beschreiten.

Inhaltlich werde ihre Fraktion nach der Gründung der Wählergemeinschaft Schwerpunkte der Arbeit festlegen, so Stoll. Die Lösung von Verkehrsproblemen (in Neersen und Am Klapptor) sowie die Unterstützung von Feuerwehr und Vereinen nennt sie als Beispiele. Und sie betont: „Einen übergestülpten Fraktionszwang wird es bei uns nicht geben.“ Man werde immer inhaltlich entscheiden - auch wenn ein Antrag von der SPD komme.