Kinderleicht für den Ernstfall vorsorgen
Der Kinderfinder soll Feuerwehrleuten im Brandfall bei der Suche helfen. 5000 Stück werden nun in Willich verteilt.
Willich. Für die Anschaffung von „Kinderfinder-Aufklebern“ hatte sich der Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen der Stadt Willich im vergangenen Jahr ausgesprochen — jetzt wurde das Vorhaben umgesetzt. Bei den „Kinderfindern“ handelt es sich um gelbe Aufkleber, die auch im Dunkeln und im Falle eines Brandes bei dichtem Rauch zu sehen sind - und dann signalisierten, dass sich hinter der beklebten Tür möglicherweise Kinder befinden.
Martin Zinnel, Leiter des Geschäftsbereichs Einwohner und Ordnung
Der Kinderfinder soll den Rettungskräften der Feuerwehr bei einem Brand die Suche nach Kindern in Gebäuden erleichtern. Kinder wissen leider oft nicht, wie sie sich am besten vor Rauch und Feuer schützen können — und verstecken sich dazu vielleicht sogar verängstigt.
„Der Kinderfinder funktioniert ein bisschen wie ein Verkehrsschild. Er ist ein unverkennbares Signal für die Rettungskräfte“, so Martin Zinnel, Leiter des Geschäftsbereichs Einwohner und Ordnung der Stadt. Zinnel erläutert, dass die Verwaltung beauftragt wurde, für den Start 5000 Aufkleber nebst Flyern zu beschaffen — und diese dann unter anderem über Tageseinrichtungen, Offene Ganztagsschulen und den Kinderschutzbund zu verteilen.
Dazu wurden auch Mittel im Haushalt bereitgestellt, die aber jetzt gar nicht gebraucht wurden. Die Provinzial-Geschäftsstellenleiter Felix Bruckmann und Matthias Kaulen aus Schiefbahn hatte nämlich Wind von der Aktion bekommen und spontan signalisiert, unterstützend tätig werden zu wollen.
Also hat die Versicherung die Beschaffung und Finanzierung der Erstausstattung vieler Willicher Kinderzimmertüren mit den Aufklebern übernommen. Zinnel: „Die Provinzial Rheinland setzt sich in Sachen Brandschutzerziehung und -aufklärung seit 2011 mit dem Kinderfinder für mehr Sicherheit ein. Und der gelbe Aufkleber ist eine kinderleichte Möglichkeit, für den Ernstfall vorzusorgen.“
Jetzt wurden die Kinderfinder-Aufkleber im Schiefbahner Feuerwehrgerätehaus durch Bruckmann und Kaulen an Feuerschutzdezernentin Brigitte Schwerdtfeger, Wehrleiter Thomas Metzer und Geschäftsbereichsleiter Martin Zinnel übergeben. In den nächsten Tagen werden die Aufkleber flächendeckend über die Willicher Einrichtungen verteilt.
Und dann kann der auffallende Aufkleber tatsächlich Leben retten. Er weist den Rettungskräften den Weg und kann so entscheidende Zeit sparen. Zudem ist für die Eltern beim Anbringen des Aufklebers an der Zimmertür vielleicht die Gelegenheit, ihren Kindern zu erklären, wie man sich im Brandfall richtig verhält. Bei versperrtem Fluchtweg Zimmertür verschließen, Schlitze so möglich gegen Rauch abdichten und lautstark auf sich aufmerksam machen. Und wenn der Fluchtweg frei ist: Türen und Fenster schließen, über die Treppe — nicht den Aufzug — fliehen, Mitbewohner und Nachbarn warnen. Red