Kreis-Lauf in Willich Pflaumenkuchen spornt Läufer an

Willich. · Kreis-Lauf in Willich zählte 60 Teilnehmer, die aus Spaß an der Bewegung liefen.

Unter den Läufern war auch Landrat Andreas Coenen (2. v.r.).

Foto: Norbert Prümen

Das Wetter hätte besser nicht sein können. Aber die Resonanz war enttäuschend gering. Der Landrat hatte eine Erklärung: „Es gibt an diesem Wochenende viele andere Veranstaltungen wie das Altstadtfest im Kempen.“ Neonfarben bestimmten das Bild im Sportlerheim, schnell noch ein, zwei Möhren – der Blick auf den Pflaumen- und Streuselkuchen war Motivation, möglichst schnell zu sein. Klaudia Schleuter, Geschäftsführerin des Kreissportbundes, hatte die Läufer im Sport- und Freizeitzentrum an den Start geschickt. Wer den Kilometer in fünfeinhalb Minuten schafft, durfte in der ersten Gruppe starten. Die Walker und Nordic Walker waren natürlich nicht so schnell, aber der Kreis-Lauf hat ja auch keinen Wettbewerbscharakter.

Andreas Coenen sorgte kurz vor dem Start für emotionale Momente: Er begrüßte die Polizistin Sandra Winkler, die sich an dem Lauf mit ihrem Mann Andreas beteiligte. Das ist bemerkenswert, weil sie 2017 einen schweren Dienstunfall hatte: Ein Lastwagen war auf das Polizeifahrzeug aufgefahren. Der Unfallver­ursacher kann zurzeit keine ausgedehnten Läufe machen, weil er zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt wurde.

Eva Richard vom Kreissportbund erklärte, warum es beim Kreis-Lauf so entspannt zugeht: „Es geht um den Spaß, Zeiten werden nicht genommen.“ Zu den Ersten, die das Ziel nach fünf Kilometern erreichten, gehörte Simon Beckers aus Kempen. „Ich bin eigentlich eher der Radfahrer als der Läufer“, sagte der 30-Jährige. Den Organisatoren machte er ein Kompliment: „Die Strecke war so gut ausgeschildert, dass es praktisch unmöglich war, sich zu verlaufen.“ Rund die Hälfte der Läufer entschied, noch eine weitere Runde zu laufen. Nach zehn Kilometern schmeckte der Streuselkuchen dann doppelt so gut.

Die Organisatoren hätten sich über mehr Teilnehmer gefreut

Im Sportlerheim gab es jede Menge Informationen, einige Vereine präsentierten sich. Frank ten Brinke vom Judo-Club Schiefbahn hatte einen ganzen Stapel Bruchbretter mitgebracht. Freddy Krüger vom TV Anrath erklärte: „Wir haben für jede Altersklasse das passende Angebot.“ Und er warb für den Jazz-Frühschoppen bei Schmitz-Mönk am 27. Oktober. Sport und Kultur kommen auch bei der DJK-VfL zusammen: Vereinsvorsitzender Helmut Frantzen warb für den Poetry-Slam im Vereinsheim am 5. Oktober um 20 Uhr.

Kreissportbund-Vorsitzende Angelika Feller gestand: „Wir hätten gern doppelt so viele Starter gehabt.“ Jene, die liefen, hatten so bessere Gewinnchancen. Preise waren unter anderem zwei Laufanalysegeräte und ein Gutschein von einem Sportgeschäft. Ein Trotpflaster für die Organisatoren: Die Teilnehmerzahl war bescheiden, aber es gibt mittlerweile viele solcher Events wie den Rahser-Run in Viersen oder den Altstadtlauf in Kempen. Und das Wichtigste ist schließlich, dass sich Menschen bewegen. barni