Mit dem Kopf durch die Wand

Das ist wahrlich kein Amt, bei dem der Freundeskreis beständig wachsen würde. Fraktions-Chefs sind selten beliebt, allenfalls respektiert. Da macht Horst von Brechan keine Ausnahme. Oft, manche sagen: allzu oft, wollte er Entscheidungen erzwingen, notfalls mit dem Kopf durch die Wand.

Was angesichts der Tatsache, dass die CDU in der Apfelstadt keine absolute Mehrheit hat, meist nicht zielführend war. Bisweilen einte genau diese Einstellung eher den politischen Gegner.

Andererseits: Die Bebauung der früheren Parkpalette und der Erweiterungsbau für die Katholische Grundschule waren Dinge, die von Brechan maßgeblich mit voran gebracht hat. Dass Albert Schwarz als hauptamtlicher Bürgermeister-Kandidat ins Rennen ging und dieses auch machte, war mit von Brechans Verdienst.

Der Widerstand innerhalb der Partei wuchs in den letzten Jahren immer stärker. Und bei Widersachern kennt HvB keine Kompromisse. Da teilte er mit harten Bandagen und manchmal auch mit Tiefschlägen aus. Manche seiner Wutausbrüche waren legendär. Die jetzt ausgetragene Kontroverse wirft einen Schatten auf den Rücktritt. Das hätte er schöner haben können.