Willich Nach der Restaurierung strahlt das alte „Vortragekreuz“ im neuen Glanz
Der Anrather Juwelier und Uhrmachermeister Heinrich Stevens hat das über 200 Jahre alte Kunstwerk gründlich bearbeitet.
Anrath. Es ist zwar gerade kein Hochamt, aber dennoch tragen Peter Theisen und Klaus Fothen das sogenannte über 200 Jahre alte „Vortragekreuz“ feierlich in die Pfarrkirche St. Johannes. Theisen und Fothen gehören als stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise als Kassierer dem Kirchbauverein St. Johannes Baptist an.
Dem Kreuz, das früher auch bei den Prozessionen mitgeführt wurde, hatte gerade der Anrather Juwelier und Uhrmachermeister Heinrich Stevens, selbst Mitglied des Fördervereins, restauriert und so neuen Glanz verliehen. „Das Kreuz ist das größte, älteste und künstlerisch wertvollste Kreuz, was wir haben. Es war stark heruntergekommen“, sagt Ulrich Bons vom Kirchbauverein. So waren unter anderem das Silber und die Messingplatten oxidiert. Die eingetriebenen etwa 200 Silbernägel waren teilweise abgebrochen.
„Ich musste das Kreuz erst einmal etwas zerlegen, damit ich die Messingplatten ausbessern, vergolden und die Silberprofile mit der Patina reinigen und neu verankern konnte“, beschreibt Heinrich Stevens einige seiner Arbeiten. Auch die Christus-Figur wurde dabei neu vergoldet.
Die Kosten der Restauration von rund 4300 Euro übernahm der Förderverein. „Wir freuen uns sehr, der Gemeinde jetzt wieder das schöne und historisch bedeutsame Objekt übergeben zu können“, sagte Peter Theisen.
Wer sich über die einzelnen Arbeiten genauer informieren möchte, kann dies auf der Internetseite des Kirchbauvereins tun. Nahezu 40 Bilder wurden ins Netz gestellt. Außerdem kann man sich dort mit einem Flash-Player das Kreuz aus allen Blickwinkeln anschauen.
Seit seiner Gründung im Jahr 2006 hat der Kirchbauverein mittlerweile mit mehr als 200 000 Euro die verschiedensten Projekte in der Pfarrkirche und in der Vennheider Kapelle gefördert.
Gerade wird in der Kirche St. Johannes von einer polnischen Fachfirma der Marienalter restauriert. Auch dazu hatte der Förderverein rund 25 000 Euro beigesteuert. Im Mai dürfte der Marienaltar fertig sein.