Nach Großbrand in Dickerheide: Bernd Stennes dankt für die Unterstützung
Das Wohngebäude des stark beschädigten Vierkanthofs kann vorerst nicht bezogen werden. Ein Blitz hat das Feuer verursacht.
Willich. Der Einsatz auf dem Stennes-Hof war für die Willicher Feuerwehr sehr kräftezehrend. Die Alarmierung zur Dickerheide war um 3.48 Uhr in der Nacht zu Mittwoch. Der Einsatz wurde erst am Abend um 19.30 Uhr beendet — nach 15 Sunden und 42 Minuten.
„Wind, Eisregen, Kälte über Stunden — es war zeitweise brutal für die Einsatzkräfte“, sagt Lars Greiner, Pressesprecher der Feuerwehr Willich. „Es stand auf der Kippe — wenn es in der Nacht noch kälter gewesen wäre, hätten wir gegen Glatteis und möglicherweise einfrierendes Löschwasser kämpfen müssen. Und wenn der Wind noch stärker gewesen wäre, hätten wir es mit noch mehr Funkenflug zu tun bekommen. Dann hätten wir das Feuer vielleicht nicht mehr halten können und es hätte den gesamten Vierkanthof erfasst.“
Das große Glück im Unglück dieses nächtlichen Großbrandes ist: Das Wohnhaus der Familien Stennes blieb vom Feuer verschont - wenn auch nicht unbeschadet. Es kann wegen der starken Rauchentwicklung, von der es betroffen war, vorerst nicht bewohnt werden.
Lars Greiner erzählt, dass während des Einsatzes „der Wind genau aufs Wohnhaus stand und die Rauchfahne über Stunden im Innenhof des Hofes blieb“. Die Familien mussten schon während der Löscharbeiten ihre Wohnungen verlassen. Sie kamen im Nachbarhof unter.
Von Glück sprechen kann man auch, dass der Brand schnell entdeckt und gemeldet wurde. „Das Feuer ist von drei Personen quasi gleichzeitig entdeckt worden — von einem Streuwagenfahrer, einem Zeitungsboten und einer Bewohnerin, die gerade ihr Baby wickeln wollte“, sagt Lars Greiner.
Die Brandursache steht seit Donnerstagachmittag fest. Als das Feuer ausbrach, lag ein Gewitter über Willich. Die Brandermittler der Kripo gehen davon aus, dass das Feuer durch einen Blitzeinschlag entstanden ist. „Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat haben sich nicht ergeben“, so Antje Heymanns, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde.
Kripo-Beamte waren im Laufe des Mittwochs bereits an der Einsatzstelle, konnten aber wegen der laufenden Löscharbeiten und der schwelenden Glutnester vor Ort kaum etwas sichten. Heymanns: „Es glimmte und brannte ja noch.“ Die Feuerwehr hatte, um an Glutnester zu kommen, mit Räumfahrzeugen Dach- und Gebäudeteile auseinanderziehen müssen.
Willichs Feuerwehrchef Thomas Metzer war während des gesamten, fast 16-stündigen Einsatzes im Dienst. Etliche Kameraden ebenfalls. Und viele, sagt Lars Greiner, hätten ihre Einsätze nur kurz unterbrochen, um dann die Kollegen wieder zu unterstützen.
„Ich möchte auf diesem Wege allen Freunden, Verwandten und Nachbarn danken, die mich und unsere Familien in den vergangenen Tagen großartig unterstützt haben“, sagte gestern Bernd Stennes im Gespräch mit der WZ. Der 42-Jährige, der dort mit seiner vierköpfigen Familie und seinen Eltern wohnt, bewirtschaftet den großen Vierkanthof an der Dickerheide.
Zum Glück hätten alle Menschen und Tiere es rechtzeitig ins Freie geschafft. „Wir und meine Eltern sind in der Zwischenzeit bei Verwandten in Willich untergekommen“, sagt Bernd Stennes.
Durch den Großbrand sind neben einzelnen Hallentrakten zahlreiche Stallungen zerstört. Schon kurz vor der Ausweiterung des Feuer konnten etwa 20 Pferde gerettet werden; sie wurden in den Stunden danach in umliegende Ställe untergebracht. Dort können sie erst einmal bleiben.
Wie hoch der Schaden ist, kann Bernd Stennes natürlich noch nicht exakt beziffern. Nur so viel: „Der Schaden ist immens.“